Auf dem Weg in ein neues Paradigma: Die Heilung der westlichen Seele

Durch die Bewusstseinswissenschaften ist die Spiritualität neu erwacht, auch weil die erweiterten Perspektiven ein neues Licht auf den Menschen geworfen haben. Was heute leider noch pathologisiert wird, kann heute aber schon verstanden und unterstützt werden. Dies dokumentiert anhand vieler Beispiele das Buch von Judith S. Miller.

 

Die Menschheit ist unfreier geworden noch im Gegensatz zu den 60er und 70er Jahren, was die zunehmenden Pathologisierungen zeigen, die vor allem neue Absatzmärkte für Psychopharmaka schaffen wollen, aber dem Menschen nicht mehr wirklich helfen, denn Krankheiten müssen verstanden werden, damit sie wieder heilen können. Das alte Paradigma versteift sich auf den materialistischen Ansatz und glaubt, damit sei das Problem gelöst. Aber der Mensch, der aus der Balance geraten ist, macht oft spirituelle Erfahrungen, die eindeutig falsch diagnostiziert werden als psychische Erkrankung, weil hier Symptome auftauchen, die man gänzlich als pathologisch eingestuft hat. Dies ist Ausdruck von Intoleranz und Leugnung einer geistigen Welt. Gerade wer Schlimmes erlebt hat, ist offen für spirituelle Ereignisse und für Synchronizität, die erstaunen und auch beunruhigen können, weil sie auf eine geistige Welt hindeuten, die eine Heilungsfunktion hat.  Geistige Welten sind uns fremd geworden im materialistischen Zeitalter, das den Körper glorifiziert, obwohl der determiniert und Freiheit hier eher kein Thema ist. Dies scheint aber keiner zu bemerken und so etabliert sich ein Mainstream, der Menschen an den Rand stellt, die einfach nur relevante spirituelle Phänomene wahrnehmen. Spiritualität ist kein Luxus, sondern nach Abraham Maslow eine Lebensnotwendigkeit, wenn der Mensch Ganzheit erfahren will. Es geht hier um weit mehr als um einen Kirchengang, auf den man die Spiritualität im Westen festlegen will, sondern um eine individuelle Erfahrung mit dem Göttlichen, die viele allgemeine Komponenten enthält und damit auch kollektiv ist.

Die Spiritualität der jüdisch-christlichen Tradition auch als Wiederentdeckung

Die Professorin für Psychologie Judith Miller plädiert für die Rückbesinnung auf die westliche Spiritualität schon auch in Kombination mit den östlichen Traditionen, die es ermöglichen, das Ego zu relativieren und Distanz zu sich selbst aufzubauen. Aber die Individuation ist im Westen ein entscheidendes Thema für das Gelingen des Lebens und für die Erfahrung von Sinn. Der Mensch braucht eine Aufgabe, eine Mission, eine Vision, die uns Jesus Christus nahe gelegt hat. Die westliche Seele ist aber durch und durch materialistisch und agnostisch determiniert, weil man die Erfahrung von Fülle an materiellen Überfluss gekoppelt hat und die Angst vor diesem Mangel umgeht. Aber dieser materielle Wohlstand hat sich als trügerisch und hohl herausgestellt, wenn er nicht mit einer geistigen und spirituellen Intention korreliert, die den Konsum kritisch hinterfragen kann, weil eine Erfüllung hier nicht möglich ist. Aber das Verlorene kann zurückgeholt werden ins eigene Leben mithilfe von spirituellen Begleitern, die auch spirituelle Erfahrungen nicht pathologisieren, sondern den Menschen in seiner Suche nach wahrer Fülle begleiten auch durch Anwendung von Meditationen, die alle Religionen kennen und in ihren unterschiedlichsten Formen wirken wie auch das Beten. Und: Erleuchtung – so Judith Miller – ist kein gradliniger Weg, sondern auch immer eine Aufforderung, sich mit dem eigenen Schatten auseinanderzusetzen.

Heilung durch geistig-spirituelle Erfahrungen

In Zukunft muss sich also das psychiatrische System öffnen und ihre Deutungshoheiten aufgeben, was sie wohl nicht freiwillig tun wird, weil wirtschaftliche Interessen hinter diesen zum Teil schädigenden Ab- und Entwertungen stecken. Als normal gilt, was sich dem Materialismus unterordnet und das ist eine sehr verengte Welt- und Menschensicht, die immer mehr ins Unmenschliche abgleitet, da es den ganzen Menschen weiterhin ignoriert. Und hier ist sehr viel Potenzial für Heilung und Selbstheilung wieder möglich, wenn die geistige Welt nicht weiter verleugnet und abgestritten wird. Unser Geist kann mit diesem universellen Geist Kontakt aufnehmen für eine unbeschreibliche Erweiterung und Erfüllung unseres Daseins, das von immer mehr Problemen belastet wird. Die Lösungen liegen beim jedem Einzelnen und müssen unterstützt werden, damit der Mensch über sich selbst hinauswachsen kann für die notwendigen Verbesserungen im Miteinander. Angesichts wachsender Bevölkerung ist sonst das Gegenteil wirksam, was wir schon an vielen menschenfeindlichen Beschlüssen sehen. Schon Rudolf Steiner hat das Böse im materialistischen Denken erkannt. Wer seine Spiritualität entdecken und sich von ungerechtfertigten Pathologisierungen befreien will, muss das Buch von Judith Miller lesen, die die transpersonale und positive Psychologie zum Maßstab einer neuen Orientierung macht. Die Kritik am vorherrschenden System ist in Amerika viel ausgeprägter als in europäischen Ländern, was an der nichtstaatlichen Forschungsfreiheit  liegt.

Judtih S. Miller: Heilung der westlichen Seele. Die eigenen spirituellen Wurzeln wieder entdecken.  Via Nova Verlag Petersberg 1.Aufl. 2017

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