Aufgrund der hohen Scheidungszahlen wird heute bestritten, dass der Mensch monogam sei. Aber es gibt hier ein Missverständnis über die wahren Bindungskräfte
Freud hatte noch behauptet, dass der Trieb und der Eros Menschen miteinander verbindet. Nun haben wir gesehen, dass diese These zu unendlichem Missbrauch geführt hat und Menschen großen Schaden zufügen kann. Der Trieb ist etwas Körperliches und hat so gut wie kein Bewusstsein. Wir wissen aber heute, dass der Geist über emergente Entwicklungen in Sphären der geistigen Verbindungen kommen kann. Das ist nicht jedermanns Ziel und damit auch nicht für jedermann ohne Übung und Anstrengung möglich. In dieser Sphäre des Geistes und des höheren Bewusstseins können wir uns mit Menschen verbinden und es geschehen Bindungen, die der Mensch so gut wie gar nicht auflösen kann. Es ist eine göttliche Sphäre, in der wir umeinander wissen, wenn sie gegenseitig ist und nicht die Welt als Wille und Vorstellung betrifft, die ja Schopenhauer zurecht nicht für wahrheitsbildend gehalten hat. Wenn sich also der Geist nicht mit einem anderen Geist verbunden hat, bleibt der Mensch in Wahrheit verbindungslos und sucht sein vermeintliches Glück im Eros, der keine Ewigkeit kennt und die Austauschbarkeit von Partnern zum Prinzip macht.
Die vielen Unerträglichkeiten in der Triebsphäre
Aber der Mensch ist monogam, wenn er in die höchste Verbindung kommt und sich diese bewusst macht. Dann hat er nicht die Wahl: er ist gebunden auf Lebenszeit, denn der Geist ist in Gott ist ewig und unzerstörbar. Wer also einen Partner sucht, kann dies kaum über Portale erwirken, er muss in der Bewusstseinsentwicklung weit gekommen sein, damit er überhaupt in Verbindung kommen kann. In eine Verbindung, die verantwortlich, achtsam, rücksichtsvoll und von Dauer ist. Wir mögen es nicht, wenn dann Menschen dazwischen treten wollen, um ihre Interessen durchzusetzen gegen diese schwer lösbaren oder auch unauflösbaren Verbindungen, die Raum und Zeit überdauern. Kein Wollen kann diese Verbindung erzeugen, sie lässt sich nicht korrumpieren und auch nicht manipulieren. Sie erträgt auch größtes Unrecht und bleibt standhaft in der Wahrheit. Es ist eigentlich die einzige Sphäre, die die Kirche heute schützen und bewahren sollte. Wir wissen also nur in dieser Sphäre, was wirklich zusammengehört und was nicht. Deshalb befragen wir die Wirklichkeit eines Menschen in aller Ehrlichkeit, denn die Verfehlung und die Zerstörung dieser Verbindungen kann zu schweren Krankheiten führen. Die höhere Macht lässt uns nicht aus, sondern verlangt die Klärung. Wer nicht in sie hineingeht, um sie zu vollenden, der arbeitet gegen sich und gegen die Verbindung, was ihn degenerieren lässt, sein Potenzial schwächt und blockiert.
Der Trieb ist nur ein Top-down-Prozess
Wir werden geführt: eine lautlose Stimmer der Lenkung in eine Richtung der Heilung und der Vollkommenheit, denn der Mensch in seiner Einzigartigkeit bedarf der Ergänzung. Was die höhere Macht ermöglicht hat, nämlich in wahrhaftige Verbindung zu treten über den Geist und das höhere Bewusstsein, das kann man nicht wegdiskutieren, auch wenn das manchmal der Wille ist, weil das Leben zu viele Hindernisse aufgebaut hat. Aber das sind horizontale Ereignisse der Destruktion und der Determinierung. Wer in diese hohe und spirituelle Verbindung kommt, der wird nicht blockiert, nicht eingeschränkt und nicht determiniert. Die Gefühle entstehen in einem Top-down-Prozess. Es ist so die freie Entwicklung möglich und auch das Erreichen des eigenen Potenzials, das durch falsche Partnerwahl extrem verschüttet werden kann. Nur, was im Geist verbunden ist und nicht (nur) über den Körper, kann lebenslang wachsen und führt nicht in Regressionen der Selbstaufgabe, die dann ebenfalls zu schweren Erkrankungen führen. Wir haben also unter dem Evolutionsdruck die Pflicht, unseren Geist zu kultivieren und das Bewusstsein zu entfalten über Selbstreflektion, Selbstdenken und Meditation. Hier wird nicht nur das Eigene entdeckt, sondern auch das Verbundene, das sich aber nicht beliebig verallgemeinern lässt, denn die meisten Menschen folgen noch der freudianischen Vorstellung von Verbindung.
Die Familie schützt vor dem Anachronismus des Daseins
Die Monogamie in Beziehungen ist von großer Bedeutung, denn Kinder brauchen eine heile Welt und dies recht lange im Leben. Die Zerrüttung von Ehen ist für die Nachkommen eine Katastrophe, die ihr ganzes Leben belastet, wie auch für Kinder aus unglücklichen Ehen. Auch die unverletzte Bewusstseinsbildung ist Voraussetzung für die richtigen Entscheidungen auch hinsichtlich eines möglichen Partners und sollte schon in den Schulen befördert werden, damit der Trieb nicht über das Bewusstsein dominiert und die Entwicklung ins höhere Bewusstsein verhindert wird. Das muss nicht sein, ist aber oft der Fall, da wir hier zu anderen Partnern tendieren. Das bedeutet nicht, dass man überall einer Meinung ist, aber die Verbundenheit im Geist erlaubt immer eine Verständigung und Überlegung, auch die Korrektur. Rechthaberei ist hier eher selten, denn wir stehen ständig in Kontakt und wollen den nicht verlieren, weil wir hier isoliert und gefährdet leben. Jeder muss also seine Bewusstseinsentwicklung befördern, damit er eine Chance auf wahres Glück im Leben hat, denn diese Sphäre der Zuwendung und der Liebe ist von außen nicht steuerbar und darf von niemandem manipuliert werden. Nur in diesem hohen Bewusstsein wacht eine höhere Macht über diese Beziehung, die nicht auflösbar ist, wenn sie auch eingegangen werden kann. Hier lässt sich nichts über das Knie brechen, wie man so sagt, sondern es ist die Sphäre auch der Freiheit, die nicht in Ungebundenheit besteht, sondern in der Freiheit der Entfaltung. In dieser Sphäre können wir auch über Raum und Zeit hinweg in Kontakt treten, wenn die weltlichen Störungen beseitigt wurden, die sich dazwischen schieben wollen. Erst hier werden wir kontaktfähig. Äußerst lästig sind einseitig freudianisch begründete Aufdringlichkeiten, die eben nicht in die Rücksicht des höheren Bewusstseins vordringen. Also: Wer zu wem wahrhaftig gehört, kann nur das höhere Bewusstsein entscheiden.
Und man schaue sich an, was unter Musikern möglich ist – insbesondere im Jazz-,, wenn diese genialen Verbindungen stattfinden: Meeting of the spirits.