Was auch in der Psychiatrie falsch läuft

John Thomas Perceval erkrankte im 18. Jhdt. an einer Psychose. Nach einigen Jahren in der Psychiatrie attestierte ihm die Schulmedizin Unheilbarkeit. Perceval war entsetzt und nahm die Analyse seiner Erkrankung selbst in die Hand und dies ohne Medikamente. Er gesundete und engagierte sich den Rest seines Lebens für eine humanere Psychiatrie…

Die Psychiatrie im 21. Jhdt. operiert und agiert über Grundrechts- und Menschenrechtsverletzungen und behauptet weiterhin, Medikamente wären eine Heilbehandlung. Aber die reine Unterdrückung von Symptomen, die oft auch noch falsch verstanden werden, weil dieses medizinische Klientel  die sich symbolisch äußernden Symptome nicht interpretieren kann, kann keine Heilung sein, da die Bedeutung der Krankheit nicht verstanden wurde. Aber sie hat eine und ist weit davon entfernt, eine „Geisteskrankheit“ zu sein, was man Psychosen gemeinhin unterstellt. Dies haben wir leider C.G. Jung zu verdanken, obwohl er es eigentlich hätte besser wissen müssen. Alles Symbolische auch wie die Mystik und die Poesie sind transrational, aber nun wirklich nicht „verrückt“. In diesen Bereich gehört auch die oft spirituelle „Psychose“. Eigentlich müssten wir im 21. Jhdt. im Denken und Verstehen weiter gekommen sein, aber wirtschaftliche Interessen haben das verhindert. Krankenhäuser müssen frequentiert werden und so wird ein Klientel immer wieder dorthin verfrachtet unter Gewaltmaßnahmen, obwohl es weder fremd- noch selbstgefährdend ist. Diese Unterstellungen beschädigen den Ruf, die Würde und das Selbstverständnis von Menschen. Das ist auch gewollt, weil über die Einschüchterungen eindeutig schädigende Medikamente auf Dauer verabreicht werden sollen, die man eventuell mal vorübergehend einsetzen kann, aber nicht ohne die Krankheitssymptome zusätzlich zu analysieren und hier auch zu differenzieren, anstatt stereotyp zu pauschalieren, was dem Patienten eindeutig schadet, denn er ist ein Individuum mit einer sehr persönlichen Geschichte, die ihm offenbar viel Leid zugefügt hat. Das Unterbewusstsein lässt sich auch durch den Organismus schwer schädigende Medikamente (auf Dauer) nicht täuschen bzw. bescheißen.  Medikamente chronifizieren ohne Bearbeitung der Symptome die Krankheit und verursachen organische Erkrankungen (siehe Peter C. Gøtzsche).

Das Unbewusste ist nicht unser Feind

Das Unbewusste macht sich bemerkbar, wenn die Situation eines Menschen unerträglich wird und er auch zu vielen Ungerechtigkeiten ausgesetzt ist. Das heißt noch lange nicht, dass er andere dadurch gefährdet noch sich selbst, denn auch eine Psychose ist ein Heilungsversuch, den das Unbewusste versucht mit seinen Mitteln bzw. seiner Symbolik. Hier können wir auch auf die positiven Archetypen schauen und auf damit auf das, was der Mensch eigentlich sein will: Rebellin oder Schöpferin oder Durchschnittfrau/mann etc. Die Grundintention ist hier wichtig und sehr wohl analysierbar, so dass der Kranke wieder zu sich selbst kommen kann. Das wäre ein menschenfreundlicher Ansatz. Eine Krankheit tritt so lange auf, bis ihre Bedeutung verstanden wurde und das eigene Selbst wieder seinen genuinen Ausdruck findet nach den Verletzungen, die ursächlich stattgefunden haben. Aber die Psychiatrie befasst sich auch nicht mit den Ursachen einer Erkrankung. Damit wäre der Patient mit drei Kategorien von Problemen konfrontiert im 21.Jhdt (!): der Unterlassung der Berücksichtigung der Ursachen der Erkrankung, der Unterlassung der Berücksichtigung der Symbolik der Erkrankung und den Gewaltmaßnahmen in der Psychiatrie selbst und deren Anspruch, mit Medikamenten zu heilen. Das ist für viele Patienten zu viel Bewältigungsarbeit. Aber wir wollen hier nicht kapitulieren, bitte.

Nimm die Gesundheit in die eigene Hand!

Somit kann man heute nur dazu raten, dass sich jeder Erkrankte so viel Aufmerksamkeit und Selbstvertrauen schenkt, sich mit den eigenen Symbolen der Erkrankung zu befassen und sie zu entschlüsseln, damit wirkliche Heilung stattfinden kann. Man kann dazu eine spirituelle und geisteswissenschaftlich orientierte Begleitung heranziehen, wenn man hier nicht weiter kommt. Aber im Grunde weiß man im tiefsten Inneren, wer  man ist und wer man sein will und was und wer dies behindert hat. Also sollte man sich der Wahrheit stellen und Konsequenzen ziehen. Die Meditation ist in der Lage, eine Sychronisation und Kohärenz des Gehirns herzustellen und damit für die Wahrheitsfindung die notwendige Resilienz zu erzeugen. Wir sind hier nicht auf andere angewiesen, was uns ein Bevormundungssystem immer wieder einreden will. Durch die Meditation gewinnen wir wissenschaftlich erwiesenermaßen Entstressung, Erweiterung des Bewusstseins, Distanzierung und Objektivität. Bei der Psychose handelt es sich auch um einen gesellschaftlich inakzeptierten Versuch, den man entsprechend dämonisiert, diskriminiert, abwertet und dem man letztlich aufgrund dubioser Ausnahmefälle das Schlimmste unterstellt (leider unrühmliche Rolle der Medien), obwohl die Statistik eine andere Sprache spricht. Psychotiker sind kein Psychopathen und erst recht keine potentiellen Ättentäter, sie versuchen nur ihr Leben zu retten, aber nicht indem sie andere schädigen. Dafür sind wohl prinzipiell andere Motive und Verfassungen verantwortlich, die differenziert werden müssen. Die Dedifferenzierung hier ist eine Schweinerei des Rechts- und Psychiatriesystems. Die oft spirituellen Erfahrungen in Kombination mit dem transrationalen und auch kollektiven Unbewussten in einer sogenannten Psychose sollen so diskreditiert werden.

Wissenschaft!

Es bedarf also einer System- und Einstellungsumstellung oder eben aufgeklärter Patienten, die sich besser nicht mehr auf andere verlassen und die Heilung in die eigene Hand nehmen und sich den Menschen vorstellen, der sie in Gesundheit sein wollen und können, um ein lebenswertes Dasein zu führen, das sie auch vollständig rehabilitiert  gegen ein menschenfeindliches Abwertungssystem, das nicht mehr integrieren will. Keiner sollte sich einer Unheilbarkeit bezichtigen lassen, es gibt Heilung, aber momentan nicht durch die Psychiatrie. Tatsache ist, dass die derzeitige staatliche Psychiatrie nicht heilen kann, aber ihre Inkompetenz nicht als Unheilbarkeit verabsolutieren darf. Dass sie die symbolischen Inhalte einer Erkrankung auch noch total abwertet und diskreditiert, macht eine Bearbeitung unmöglich innerhalb dieses Systems. Symptome schaut man sich besser an, wenn sie gerade abwesend sind, das ist leichter und immer in Kombination mit Meditation. Hingewiesen sei auch auf den genialen Dr. Joe Dispenza, der Quantenphysik, Placeboforschung, Neuroendokrinologie, Psychoneueroimmunologie, Bewusstseinsforschung und Epigenetik miteinander verbindet in Erklärung und in Bezug auf angewandte Meditation. Auch auf die vielen Mitstreiter sei hier hingewiesen. Besser kann man es  zurzeit nicht darstellen und praktizieren. Danke für diese wissenschaftliche Forschung, die so vielen Menschen helfen kann, deren unterschiedlichste Erkrankungen zu heilen! Die Bewusstseinswissenschaftler sind der Segen im Informationszeitalter gegen den alten ausgelatschten Schuh von gestern.

John  Thomas Perceval: A Narrative of the Treatment experienced by a Gentleman during a State of mental Derangement. 1861 (wiederveröffentlicht durch Gregory Bateson)

Konformismus

Wer eine Basisdemokratie befürwortet, sollte bedenken, dass die sogenannte Mehrheit keine nachdenkende ist und sich leicht manipulieren und indoktrinieren lässt. Ohne ein neutral aufklärendes, unabhängiges und objektives Mediensystem ist diese Version der Demokratie ein Problem und doch eine Vision

Der italienische Psychiater und Professor Allessandro Meluzzi stellt in einem Gespräch fest, dass nur 15 bis 20 Prozent der Menschen neugierig sind und sich nicht mit einfachen Antworten oder Propaganda abfinden. Es ist aber noch schlimmer, denn das Milgram-Experiment hat gezeigt, dass über 80 Prozent der Menschen keine Scheu haben, anderen Schmerzen und Schaden zuzufügen. Wer auch meint, man tue jemandem etwa Gutes, indem man ihm eindeutig Schaden zufügt, ist im komplett perversen Denken gelandet. Dies geschieht aber täglich, indem Menschen Zwang angetan wird, weil man meint, sie könnten sich nicht mehr orientieren. Meistens ist auch das kompletter Unsinn und ein Vorwand, Menschen aus dem Verkehr zu ziehen, die vielleicht etwas lästig werden. Aber was ist das für eine Haltung? Diese Intoleranz und diese Normopathie hatten im Dritten Reich schon einen destruktiven Grad erreicht, der  bis heute nicht überwunden ist. Menschen verleumden andere, nur weil sie sich symbolisch äußern oder einem Irrtum unterliegen. Wir sind hier genau wieder dort, wo wir nicht mehr hinwollten. Aber das gilt wohl auch nur für einen Bruchteil der Menschheit. Der Konformismus ist es, der diesen Intoleranten vermeintlich Recht gibt und sie bestätigt, dass sie auf der richtigen Seite stehen und der Beschuldigte auf der falschen. So einfach ist deren Denken und Handeln. Mit solchen Menschen ist keine Basisdemokratie möglich, denn sje begreifen ihre Schädigungen nicht und sind kein Teil eines evolutionären Programms. Sie beziehen ihr Selbstverständnis aus der Anpassung an einen meist medial gesteuerten Mainstream, der schon lange nicht mehr objektiv ist und vieles nicht mehr in Frage stellt. Diese doch gefährlichen Tendenzen für eine Demokratie unterminieren auch den moralischen Fortschritt. Wer sich heute auf die Medien verlässt, wird der Propaganda nicht entkommen.

Ist das „Satanische“ wirklich eine Übermacht?

Meluzzi geht so weit zu sagen auch als Kriminologe, dass das Satanische in der Gesellschaft vorherrscht, was uns zu denken geben sollte. Dies fängt aber schon dort an, wo Menschen diskreditiert, verleumdet und dann auch noch in ihren Grundrechten geschädigt werden. Dass dies keine Heilwirkung ist, versteht jeder halbwegs denkende und fühlende Mensch. Man braucht sich nicht einzubilden, dass man hier etwas für jemanden tut. Eine entsprechende Propaganda bewusst nicht zu durchschauen verrät eher den schlichten Geist. Wir sollten es eigentlich besser wissen, welche Interessen oft gegen Menschen vertreten werden und ihnen wirkliche Hilfe verweigert wird, die eben keinen Schaden anrichtet, sondern Fortschritt, Wachstum, Entwicklung und Heilung ermöglicht. Wer die Wertschätzung aussetzt unter dubiosen Argumenten, ist kein Vertreter wahrer demokratischer und rechtsstaatlicher Werte und Menschenrechte. Diese morbide Scheinheiligkeit unter der Menschheit verträgt sich nicht mit einem basisdemokratischen Staat. Vielleicht ist der Deutsche dafür auch nicht geeignet aufgrund seiner Hörigkeit und Unterwerfungslust, wenn es dem eigenen Vorteil dient. Der Mensch macht sich viel vor in Bezug auf seine vermeintliche Gutheit und verteufelt den, der aus der Reihe tanzt. So soll dieses System funktionieren, weil man die Freiheit für suspekt erklärt. Aber der freie und nachdenkende Mensch hat kein Interesse an Schädigungen, sondern nur der unfreie. Der Freie wünscht sich die Freiheit und Unversehrtheit aller, weil auch das wieder positiv auf ihn zurückwirkt.

Institutionalisierte Schädigungssysteme

Jeder Mensch sollte sich fragen, wo und wann er bewusst und gezielt geschadet hat, indem er sich auch auf Ideologien, vermeintliche Wissenschaft und Glaubenssätze berufen und sich so freigesprochen hat von Schuld. Wenn auch eine Kirche  selbst noch Scheidung als ein Verbrechen betrachtet, weiß man, dass hier weder Freiheit noch Selbstbestimmung noch  Grundrechte eine Rolle spielen. Man versucht auch noch dieses magere Grundgesetz zu unterminieren. Das sind wahrhaft „satanische“ (Bezeichnung von Meluzzi und der Anthroposophen)  Kräfte und keine heiligen (die vielen Verbrechen, die die Kirche begangen hat, sollte sie vorsichtiger machen).  Aber es gibt wenig Einsicht auch in solchen Kreisen. Man steinigt und schädigt einfach weiter und glaubt sich im Recht. Es verbietet sich auch, Schädiger weiter zu schädigen, denn man macht aus ihnen Märtyrer. Wir müssen begreifen, dass jede Form der Schädigung anderer die Evolution der Menschheit beeinträchtigt oder sogar aussetzt. Es ist ein klares Zeichen mangelnder Empathie und des Mitgefühls. Ohne diese Kompetenzen kommen wir aber nicht aus angesichts der wachsenden Bevölkerung. Man sieht aber schon, dass der Konformismus in Richtung Schädigung derer geht, die sich nicht einfach an Gegebenes anpassen, denn das ist immer defizitär und bedarf des Nachdenkens. Davon ist diese Gesellschaft weit entfernt und bereitet sich schon mental auf einen Kampf vor. Wir haben auch Institutionen, die vorgeben Menschen zu helfen, ihnen aber ganz real schaden wie beispielsweise die staatliche Psychiatrie und auch ein Gesundheitssystem, das von der Pharmaindustrie dominiert wird. Wir hätten menschenfreundliche und heilsame Alternativen, die die Bedeutung von Krankheit verstehen wollen und können, damit Heilung stattfinden kann. Heute überhaupt noch von „Geisteskrankheiten“ zu sprechen, was wir leider C.G. Jung zu verdanken haben, der es besser hätte wissen müssen, ist ein Skandal. Der Mensch in der Krankheit spricht symbolisch und diese Symbole müssen geisteswissenschaftlich entschlüsselt werden, um die Botschaft zu verstehen. Kranke Menschen in ein Kontinuum zu Kriminellen zu bringen, ist  die Fortführung  des faschistischen Denkens im Dritten Reich. Alle machen diesen Wahnsinn mit und glauben, man tue etwas für die Menschen in solchen Anstalten, weil man ihre Symptome unterdrücken kann durch Medikamente. Also wieder ist die Chance vertan, endlich die Krankheit zu begreifen und sie so zu überwinden für einen guten Neuanfang ohne weitere Schädigungen durch Medikamente, die im akuten Fall kurzfristig helfen mögen. Wir sind weit entfernt von wirklich humanen Lösungen, die aufhören, Menschen immer weiter zu schädigen. Es lohnt sich, eine Stunde am Tag für die Reflektion zu reservieren und alles rein Unterhaltende und Ablenkende mal zu unterlassen. Es bedarf der Denkkraft jedes einzelnen für die Evolution der Menschheit zum Guten. Allgemein muss betont, werden, dass die Bewusstseinswissenswissenschaften eine positivere Prognose wagen als die Anthroposophen…

Das Interview  mit Prof. Meluzzi siehe nachstehend:

https://video.icic-net.com/w/4SMqqUn4hhLEFYEDUBezzD

There’s a hole in the world tonight

There’s a cloud of fear and sorrow

Don’t let there  be a hole in the world tomorrow !

Eagles

 

Kohärenz erzeugen

Die Bewusstseinswissenschaften hatten von Anfang an ein Problem mit den Dualitäten in unserem Denken, die vermeintlich schwer vereinbar mit der Erfahrung von Einheit sind. Aber wir brauchen mindestens die Dualität von Geist und Materie, da sonst auch viele Krankheiten nicht geheilt werden können und der Mensch keinen Neuanfang initiieren kann.

Es kann keine endgültige Lösung des Mind-Body-Problems – weder theoretisch noch praktisch – geben, es muss immer wieder neu überdacht werden. Wer von großer Einheit unserer Erfahrungen und in Bezug auf Körper und Geist spricht, der ist nicht mehr frei und kann nicht mehr differenzieren und Differenzierungsphänomene bringen Klarheit. Sicher ist ein Gefühl der Einheit etwas Erhabenes und Würdevolles, aber sie ist nur der Ausgangspunkt für die Reflektion, die wir brauchen für Einsichten, Selbst- und Fremderkenntnis und auch für die eigene Individuation. Und hier ist es auch so, dass wir uns selbst lediglich in der Meditation relativieren, um dann als erweitertes Bewusstsein wieder bei uns selbst zu landen, um handlungsfähig zu bleiben und letztlich auch um unseren Lebensplan verwirklichen zu können. Keiner kann sich auf Dauer im leeren Raum aufhalten und dabei nicht verzweifeln. Es geht darum, verschiedene Fähigkeiten miteinander zu korrelieren, ohne dass sie ihre prinzipielle Eigenständigkeit verlieren. Wir können reines Bewusstsein werden, aber auch reiner Geist oder reiner Körper. Es ist unsere Entscheidung und die ist ein geistiges Phänomen. Wir können auch Entscheidungen gegen den Körper treffen, wenn unsere Instinkte und Vernunft versagt haben. Man denke nur daran, wie viele Menschen so unglaublich viel essen… Menschen können eben aus der Kohärenz, die wir in einem immerwährenden Prozess erschaffen müssen, herausfallen. Aber sie kommen auch wieder hinein, wenn sie sich eine Geistesfreiheit erarbeiten und so einen Willen bewirken, der sie zurückführt in die Homöostase. Allein durch Einheitserfahrungen gelingt das nicht. Vor allem auch für psychische Erkrankung ist es von größter Wichtigkeit, die Krankheit in ihrer Bedeutung zu verstehen und sie auch durch erkennende Reflektion aufzulösen. Bewusstmachung ist also erweiternde Einheitserfahrung und gedankliche Differenzierung, die bestenfalls das Primat des Geistes über den Körper erkennt. Das Inkohärente in dieser Welt muss in einer täglichen Übung in Kohärenz gebracht werden.

Einheit, Dualität und Pluralismus sind kein Widerspruch, wenn ich prozesshaft denke

Ken Wilber geht so weit, dualistisches Denken als krankmachend zu bezeichnen. Der theoretische Dualismus ist aber nur ein Anfang aller möglichen Unterscheidungstätigkeiten, die wir vornehmen müssen, um nicht zu verblöden. Die dialektische Kunst besteht darin, Einheit zu postulieren, ohne sie zu verabsolutieren und eine Differenzierungsfähigkeit zu kultivieren, die erst evolutionären Fortschritt möglich macht. Allein ein Gefühl von Einheit und Verbundenheit ist illusionär und verkennt, dass der Mensch sich positionieren muss, um gesund zu bleiben und letztlich auch selbstkompetent und autonom. Sicher, man kann den Dualismus auflösen, indem man behauptet, im Grunde seil alles Geist. Aber da gibt es noch die Energie und die Frequenzen, die Informationen enthalten. Wir brauchen die Erfahrung eines Quantenfeldes des Indeterminismus, um unsere Möglichkeiten zu erweitern, aber die müssen letztlich geistig reflektiert werden, sonst bleiben sie unwirksam, einfach nur ein vages Gefühl ohne bleibende Konsequenzen. Sicher, das Denken selbst spielt sich auf einer hochfrequenten Ebene statt und kann dadurch Stress erzeugen, aber es kann auch genau das Gegenteil bewirken, nämlich eine Energie freisetzen durch Erkenntnis in Kombination mit einer Handlungsfähigkeit, die etwas bewegt, so dass man sich und anderen helfen kann, ein besseres Leben zu führen. Um wirklich kreieren zu können, brauchen wir einen aktiven Geist, der sich nicht vom Körper (träge Masse) bremsen lässt oder sich im reinen Wohlgefühl auflöst.

In und durch die reflektierte Einheit erfasst der Mensch Komplexität

Bringen wir die Dinge also zusammen und verteufeln  nicht den Verstand und die Vernunft und den Geist, sondern sehen das Zusammenspiel unseres Potenzials, uns erfahrungsmäßig zu dekonditionieren durch die Verbindung an einen universellen und spirituellen Geist oderKosmos, aber auch wieder in die Tiefe des Unterscheidens zu kommen, um uns zu erneuern und bewusst zu befreien von den falschen Programmierungen, von Problemen, die uns andere aufgebürdet haben und nicht die eigenen sind sowie von eigenen falschen Glaubenssätzen. Unsere Identität ist dieses Oszillieren zwischen Ganzheit und Vielheit, die wir in ihren besonderen und individuellen Ausprägungen erfassen möchten, um uns zu vervollkommnen. Wer behauptet, das Denken wäre ein Fragmentieren und ein Zerstückeln der Welt, der hat noch nicht verstanden, dass das Faszinosum darin besteht, das Mystische und Poetische mit dem Rationalen zu vereinen und das Transrationale als ein Auftanken zu begreifen, dieser Welt so klug wir möglich zu begegnen, ohne eben einen Einheitsdogmatismus zu beschwören, der auch seine Gefahren in sich birgt. Wer Komplexität auf diese Weise vereinfachen will, ist dem Leben und der Lebendigkeit nicht näher gekommen. Glück kann manchmal darin bestehen, dass ich etwas klar benennen kann, was zuvor noch dunkel und schleierhaft war. Der Schleier liegt nicht im Dualismus oder im Pluralismus, sondern in den Verabsolutierungen. Wir bewegen uns zwischen all den Möglichkeiten dialektisch und gewinnen so immer mehr Raum für unsere persönliche und auch allgemeine Entwicklung. Wir werden wach für eine Wirklichkeit, die sich nicht nur auf Naturwissenschaften beschränkt, denn deren Evidenz ist immer nur vorläufig.

 

Der Geist und seine Verschränkungsmöglichkeiten

Leider wird das Thema Verschränkung von Menschen immer wieder als Blödsinn abgetan. Aber wir sehen vor allem bei den frei improvisierenden Musikern in einer Band oder auch im Orchester, wie diese Verschränkung hier zu einer fantastischen Synergie führt, die uns begeistert

Der Professor Walter von Lucadou wird als Physiker und Psychologe nicht müde, auf die Möglichkeiten der Verschränkung aufmerksam zu machen. Es sind aber nicht Gehirne, die sich hier verschränken, denn hier gelten kausalmechanische Prinzipien, sondern der Geist, auf den die Quantenphysik anwendbar ist und hier auch Quantensprünge möglich werden für Spontanheilungen und Verbundenheiten. Es wurde bereits gesagt, dass man sich mit der Menschheit in Abstraktum und in Ansicht ihrer höheren Potenziale verbunden fühlen kann, aber nicht mit jedem einzelnen Menschen. Das wäre eine Überforderung und auch keine Differenzierung mehr in Bezug auf gute und schlechte Verhaltensweisen. Schädigungen geschehen Tag für Tag aus Unwissenheit und Boshaftigkeit. Und trotzdem muss ich es wagen, der Menschheit viel zuzutrauen, um nicht zu resignieren angesichts zunehmender Dummheit (Beschränktheit) und Ignoranz. Neue ethische Betrachtungen werden hier notwendig. Es ist erschreckend, dass der deutsche Staat solche Forschung auch wieder einfrieren will wie auch schon zuvor die Forschung für die Komplementär- und Alternativgesundheit. Der Bürger sollte sich solche Engführungen nicht gefallen lassen, denn das ist die absichtliche Verhinderung von Zukunft und einer erweiterten Anthropologie, die zu mehr Bewusstsein und mehr Gesundheit verhelfen kann, anstatt lukrative Krankheitswirtschaft zu betreiben bei Chronifizierung von Krankheiten aus Unwissenheit. Unwissenheit ist eine der schlimmsten Versagen im Buddhismus, das zu Leid führt. Verschränkungen sind göttliche  Verbindungen.

Das höchste Glück ist der verschränkte Geist

Die höchste Form der Verbindung ist die Verschränkung von Geist zu Geist. Hier ist gemeinsame Entwicklung aufgrund von hoher Resonanz möglich. Bisher will man der Sexualität, die Funktion der Verbundenheit andichten, obwohl die Statistik eine andere Sprache spricht. Sie bindet nicht wirklich und meistens auch nicht lebenslang. Partnerschaften, die auf Sexualität gründen, halten nicht.  Aber die Verschränkungen sind sehr bindend und gehen oft über den Tod hinaus. Man muss sie erkennen, denn wenn Menschen sich verschränken und dann nicht in einen wie auch immer gearteten näheren Kontakt kommen, kann diese Verschränkung Schaden anrichten, da einem existenziell etwas fehlt und dieser Mangel durch nichts ausgeglichen werden kann. Wer Verschränkungen erlebt hat, erfährt aber meistens höchstes Glück, weil hier auch Telepathie möglich wird. Man denkt, was der andere denkt und empfindet oft dasselbe. Der Mensch will eigentlich in diese Verbindung, weil es eine Befreiung vom eignen begrenzten Ich ist. Die Verschränkung ist somit eine Bewusstseinserweiterung und führt zu höheren Erkenntnissen. Eine Verschränkung ist mehr als das Gefühl der Liebe.  Sie macht auch sehr euphorisch bei vollem Bewusstsein, das keine Droge erreichen kann. In der Quantenphysik vereinigen sich Naturwissenschaften mit den Geisteswissenschaften. Dieser Geist ist nicht an Raum und Zeit gebunden und er ist in der Lage, das Ding an sich zu erkennen, was Kant ja noch bestritten hat und die Differenz von Subjekt und Objekt thematisierte. Aber der befreite Geist kann von allem absehen und sich unmittelbar dem Ding zu wenden. Außenwelt und Innenwelt korrelieren. Raum und Zeit sind nicht länger die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung. Was uns hier begleitet, ist der Einblick in die Ewigkeit, die keinen Raum hat.

Platons Idee hat eine neue Aktualität

Wenn zwei Menschen in die Verschränkung kommen, ist eine hohe Synergie möglich und das Potenzial steigert sich. Also eine Möglichkeit, unter natürlichen Bedingungen, eine Optimierung zu erreichen. Hier wird Platons Idee von den beiden Kugelhälften in Bezug auf die Suche des Menschen nach einem ergänzenden Partner, wieder aktuell.  Natürlich kann auch der Einzelne viel leisten und bewirken, indem er lernt, sich auf das einzustellen, was ihn befördern könnte, um zunächst ganz zu sich selbst zu kommen, denn das ist auch eine Voraussetzung für Verschränkungen, zu wissen, wer man eigentlich ist oder nicht ist, was man kann und was man nicht kann. Ein unterentwickelter Geist kommt nicht in die Verschränkung. Natürlich wirft diese Möglichkeit eine Reihe von Theorien über den Haufen, auch was die Bindungstheorie betrifft.  Verschränkungen sind eine himmlische Chance, aber ihre Verletzung richtet großen Schaden an bis zu schweren Erkrankungen, wenn sie nicht gelebt werden kann bzw. unterbunden wird durch fragwürdige Ideologien.  Wer in Verschränkung gerät, ist gut beraten, sich die ganz bewusst zu machen, um sich vor den Verletzungen zu schützen. Willentlich gelingt sie nicht. Es ist Gnade, wenn sie sich ereignet und Menschen sie dann auch verwirklichen können in der Erfahrung von Gemeinsamkeit. Verschränkte Geister führen ein anderes Leben als der Durchschnittsbürger. Aber das Gebiet ist noch wenig erforscht, obwohl es die Menschheit retten könnte, denn man kann auch mit Tieren, Pflanzen und der Natur, dem Kosmos in Verbindung geraten, aber für die Verschränkung bedarf es an Information, Geist und Bewusstsein. Hier führen wir dann ein anderes Leben, entwickeln auch einen Sinn und Verantwortung für alles, was außerhalb von uns existiert.  Es ist klar, dass es sehr spekulativ wird, da die Forschung hier nicht weit fortgeschritten ist. Tatsache ist, dass die Verschränkung eine hohe Transformationskraft hat, die sich auch im Äußeren des Menschen zeigt.

Hiermit plädiere ich für die Erforschung übersinnlicher Phänomene auch in Deutschland, da sie sich auf ein erweitertes Bewusstsein bezieht und neue positive Möglichkeiten des Zusammenlebens für alle Menschen zugänglich machen könnte. Amerika ist auch hier Vorreiter, was die Parapsychologie und erweitertes Bewusstsein betrifft.  Das Gebiet der übersinnlichen Phänomen darf man nicht der Psychiatrie überlassen, die selbst Nahtoderfahrungen pathologisieren will. Das ist keine Aufklärung, sondern gezielter antievolutionärer Lobbyismus aus primitiven wirtschaftlichen Gründen. Wer diese Psychiatrie weiter subventioniert, ist kein Menschenfreund. Es sind die faschistoiden Haltungen durch Dauerpathologisierungen gegen das Menschenmögliche as its best.

https://www.parapsychologische-beratungsstelle.de/

Eine Renaissance der 70er Jahre

Die Bewusstseinswissenschaften wurden durch den Materialismus und die Naturwissenschaften vollkommen verdrängt. Aber nun regt sich ein zartes Pflänzchen und zeigt uns die Fehler

Das 21.Jahrhundert hat seine konventionelle Fratze gezeigt. Der kritische und tolerante Liberalismus der 70er Jahre wurde sukzessive unterminiert. Nun stehen wir da und langweilen uns gegenseitig mit Ideologien, Mainstream und Verschwörungstheorien, weil das kritische Denken nicht mehr kultiviert wird. Sicher die gedankliche Befreiung der 70er Jahre korrelierte mit der sexuellen „Befreiung“ der 68er (pleasure). Doch das war nur ein kurzes Vergnügen. Heute wissen wir allerdings, dass auch und gerade die Sexualität in die Verblödung (und zur Kriminalität) führt und die Bewusstseinswissenschaften sich eher auf den Geist beziehen sollten und auf sein noch nicht voll entwickeltes Potenzial, auch innere Freiheit ohne den Konsum von Drogen zu erreichen. Wir haben also heute die Möglichkeit, uns geistig zu befreien, ohne die Fehler von damals, die die Sexualität und Drogen glorifizierten, zu wiederholen. Ken Wilber hat 1977 sein Buch Das Spektrum des Bewusstseins mit 28 Jahren geschrieben, aber wir haben ihn damals in Deutschland so gut wie gar nicht registriert. Hätte man  ihn damals gelesen, hätte man viele Fehler im Leben nicht gemacht trotz kritischen Verstandes. Menschen wie Ken Wilber begeistern, weil sie die Propaganda infrage stellen, die die Anpassung an ein desolates und konkurrierendes Bildungssystem erzwingt. Außergewöhnliche und interessante Charaktere finden wir heute selten und sie werden immer weniger. Der Befreiungsimpuls von damals sieht heute natürlich etwas fragwürdig aus, aber Menschen wollten nicht einfach alles mitmachen, was da so gefordert wurde. Die Sexualität ist gewiss nicht der Grund für Frieden und Freiheit. Dieses Missverständnis haben wir ausgeräumt und vertrauen nun der Spiritualität und dem entwickelten Geist, dem sich die Bewusstseinswissenschaften annähern. Sexualität ist auch Opium fürs Volk. Sie ist nicht die Ursache für mehr Geist, sondern eher das Gegenteil und noch eine zu starke Verkörperung, die, wie wir ja wissen, viele Probleme verursacht, denn die Sexualität öffnet nicht das System, sie ist nur eine Illusion von Öffnung. Die Meinungen gehen hier auseinander, was  die Grundbedürfnisse, zu denen auch der Trieb zählt, betrifft. Der geistige Mensch wählt Yoga und Meditation, um in den höheren bzw. universalen Geist zu kommen für mehr und bessere Einsichten und für fortune (das Amerikanische kennt fünf verschiedene Worte für Glück). Aber es sei darauf hingewiesen, dass auch Sicherheit, Entwicklungsfähigkeit, Selbstverwirklichung als Grundbedürfnisse thematisiert werden. Die Welt ist pluralistisch und nicht primär dualistisch, was Ken Wilber als Problem erkannt hat.

Die materialistischen Feinde der 70er halten uns weiter in Schach

Wenn man über die Bewusstseinswissenschaften nun also zum kritischen Denken der 70er Jahre zurückfinden könnte, hätten wir viel erreicht und Reformen könnten endlich auch umgesetzt werden, bevor wir diesen Planeten ganz verwüsten im Zuge des Materialismus und einer gewissen Menschenverachtung. Auch als Autor will man zurück in die 70er Jahre, wo es noch Meinungsfreiheit gab, die man heute offensichtlich der gesamten Menschheit nicht so zugestehen will, weil mit ihr der Terror in Verbindung gebracht wurde. Aber Gewalt ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Solange der Mensch anderen keinen Schaden zufügt, kann er denken, was er will. Faktisch ist es aber anders. Es gibt Menschen, die fügen anderen Schaden zu, auch um sie zur Anpassung zu zwingen und nehmen hier keine Rücksicht.  Die Zwänge sind längst salonfähig geworden und so mancher versteht sich im Dienste der Anpassung gegen jedes kritische Hinterfragen. Ohne demokratische Kritik steuern wir in die Autokratie. Eine lebendige, mitfühlende und kluge Gesellschaft sind wir nicht. Menschen haben große Schwierigkeiten, sich wahrhaftig zu verständigen, um Fehler und Schäden zu vermeiden. Aber selbst Akademiker haben das bis heute nicht begriffen und basteln weiter an ihren menschen- und demokratiefeindlichen Ideologien. Sie wollen  sich abheben vom Rest der Menschheit und begehen Menschenrechtsverletzungen, die schon dort beginnen, wo man den Wunsch und die Notwendigkeit auf Verständigung aussetzt. Das ist nur eine Form und der Beginn der weiteren Gewalt.

Weisheit und höhere geistige Vermögen bleiben dem Menschen vorbehalten

Wir wollen den Frieden, aber das gesamte Bildungssystem ist auf Selektion und Konkurrenz aufgebaut. Intrinsische Motivation und Ehrgeiz sind natürlich wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung der Menschheit. Aber die Selbständigkeit im Denken ist nicht so richtig gewollt, die aber ist in Zukunft die Rettung und nicht die Anpassung. Hier müssten wir uns dann der KI unterwerfen. Wer so auf Digitalisierung drängt, sollte bedenken, dass der Mensch sich weiter und besser entfalten und seine noch nicht entwickelten Potenziale in die Waagschale werfen  muss. Dafür sind die Voraussetzungen nicht geschaffen worden und auch deshalb könnte die KI eine Bedrohung werden, die die Kreativität von Menschen unterbindet und ersetzt durch Technologien, die keine Verantwortung übernehmen können, weil sie nicht in der Lage sind, die Folgen ihres Handelns einzuschätzen.  Eine Weisheits-KI wird es wohl nicht geben, denn es gibt für sie keine Algorithmen.  Die hoffnungsvollen Anfänge der 70er Jahre in Bezug auf die Bewusstseinsforschung wurden völlig unterbunden und vor lauter Konsum und Freizeitvergnügen haben das die Meisten wohl nicht einmal bemerkt, was man ihnen da genommen hat. Der Terror in der Welt hat kleinlaut gemacht und der wirklich kritische Journalismus ist verschwunden. Wer noch Glück hatte und in eine liberale Schule gegangen ist damals, der sieht heute den Abstieg deutlich. Kritikfähigkeit ist ein Wert, der vielen heute nichts mehr gilt und das verschafft nur Unbehagen. Viele glauben nicht mehr an die Demokratie. Aber jeder kann etwas dazu beitragen, dass diese Werte wieder belebt werden können und die Dinge in Bewegung kommen für eine bessere Vorbereitung auf die Zukunft. Und die, die Verständigung für nicht nötig halten, dürfen wir ruhig an den Pranger stellen, denn sie sind es, die Menschen  missachten, demütigen und ihnen das Selbstbewusstsein nehmen wollen auch mittels dogmatischer Überzeugungen. Es werden immer noch Hexen verbrannt auf den Scheiten der Ideologien – so Konstantin Wecker in den 70er Jahren. Und wenn der demokratische Gedanke endlich bei allen ankommen würde, begreifen wir, dass das Leben ein einziges komplexes Aushandeln ist und kein Kampfplatz der Dualitäten. Bewusstsein ist ein unaufhörlicher Prozess, der Einheit in der Vielheit möglich macht.

Ken Wilber: The spectrum of consciousness. Quest 1977

 

 

 

Das chronifizierende Denken

Besonders bei psychischen Krankheiten zeigen sich die Folgen des begrenzten Denken. Auch die Unterlassung der Bearbeitung von diesen Inhalten macht eine Heilung unmöglich. Krankheit als Reinigung und Durchgang im Hinblick auf eine Transformation zu sehen wäre die notwendige Anleihe aus der Mystik und der ethnischen Tradition der Schamanen

Unser westliches Verständnis gerät mehr und mehr unter Beschuss, denn es verursacht hohe Kosten, ist zum Teil sehr menschenfeindlich und menschenunwürdig und es chronifiziert Krankheiten, weil es sich der Krankheit und ihrer Bedeutung, ja ihres Sinns nicht annehmen will. Sie muss eliminiert werden möglichst durch unterdrückende Medikamente. Die Sinnfindung hier verlangt ein hoch differenziertes Denken, das nirgendwo gelernt wird, das sich aber immer wieder einzelne Wissenschaftler aneignen und mahnen. Aber dabei darf es nicht bleiben. Der Westen rühmt sich seines Gesundheitssystems, aber das ist alles andere als heilsam. Insbesondere die Psychiatrie ist eines der schlimmsten und menschenverachtenden Chronifizierungssysteme, weil es die Inhalte von psychischen Erkrankungen ablehnt – zumindest ist das beim deutschen Kassensystem der Fall. Selbst Psychotherapeuten interessieren sich nicht für die Inhalte, die einfach nur als „Denkstörungen“ abgetan werden. Dabei wissen wir, dass der gesamte spirituelle Komplex transrational ist und unsere Rationalität oft nur Begrenzung und begrenztes Denken ist, das so vieles nicht erfassen kann und will, weil es mit seinen Konstrukten die Absicht hat, Menschen einzuschränken, weil man sie prinzipiell für schlecht hält. Die Frage, wie hier die Verteilung in der Bevölkerung ist,  lässt sich wohl schwer ermitteln und Statistiken sagen auch nicht immer die Wahrheit.

Auch Wissenschaften denken in begrenzten Kategorien

Selbst die Philosophie ist schuld an einer Beschränkung unserer Wahrnehmung und unseren Erfahrungen, die wir abtun, weil sie dem rationalen Denken nicht entsprechen. Die Erfahrungen von Einheit und Verbundenheit mit dem Kosmos, mit einem universalen Geist, der weitaus mehr ist als reine Rationalität und Informationen vermittelt, sind nicht rational, sondern Intuitionen als Leitfaden für eine bessere Welt, die wir unbedingt kultivieren müssen. Hier sind und fühlt sich der Mensch auch verantwortlich für andere und für die Natur, für diesen Planeten. Moralische Appelle helfen hier eher wenig, aber diese spirituelle Einstellung vermag eine neue Ethik zu begründen, die weit über rationale Begründungen hinausgeht. Sie berührt unsere positiven Gefühle, unser Fähigkeit zu Mitgefühl auch mit anderen Generationen, die nach uns kommen. Wir sind hier aus der Egosphäre befreit und das hat einen doppelten Nutzen: Das eigene Leid wird vermindert und das allgemeine Leid möglichst verhindert. Wir wissen, dass begrenztes Denken, auf das uns die westliche Welt einschießen möchte, sehr viel Leid produziert. Der Einzelne soll für sein materielles Fortkommen sorgen, also arbeiten, Steuern zahlen und konsumieren, dann wäre die Welt schon in Ordnung. Aber sie befindet sich am Rand eines Riesendesasters auch auf der mentalen Ebene, denn es werden immer mehr Menschen krank, weil das Grundbedürfnis nach Sinn nicht erfüllt wird.  Hierfür bedarf es einer Erweiterung unseres Denkens und eines damit verbundenen Erfahrungsaustausches, für den wir eine Sprache entwickeln müssen. Vieles gibt es schon sehr, sehr lange, aber dieses alte Wissen wurde verdrängt, weil sich kein Geld damit verdienen ließ und der Mensch nicht beherrschbar ist. Leider ist das immer noch die Intention: Die Kontrolle über das Denken.

Die Bewusstseinswissenschaft initiiert unser Weltverhältnis und damit unseren Geist

Wir sind nicht so weit gekommen mit unserer Aufklärung, die sich vor allem an den Naturwissenschaften orientiert hat. Heute wissen wir, dass wir darunter leiden und viele Krankheiten nicht mehr heilen können. Der Mensch ist komplexer in seinen geistigen Vermögen wie auch diese Wirklichkeit, die wir nicht mit einer wie auch immer geschaffenen Realität verwechseln dürfen. Wir sollen realistisch sein, d.h. uns anpassen und nicht über den Tellerrand schauen. Diese Verlockungen will man schlichtweg unterbinden, was sich gerade bei psychischen Erkrankungen deutlich zeigt, denn die sprechen eine Sprache, die wir entschlüsseln müssen und viele machen eigentlich nur spirituelle Erfahrungen im Gegensatz zu Kriminellen, die schlechte Absichten haben. Beides darf man nicht in einen Topf werfen und das auch nicht entschuldigen, denn andere zu schädigen ist kein Leid, sondern Aggression. Man geht heute davon aus, dass dieser Übergang fließend ist und schädigt eine ganze Gruppe von Menschen. Es ist kein Fortschritt, Gewalttaten anderer als Krankheit einzustufen, denn der Betreffende ist Täter und nicht Opfer. Jeder hat die Wahl, wie er im Leben handelt. Eine psychische Erkrankung ist nicht die Aussetzung dieser Wahl. Diese Scheinliberalität beschwert allen psychisch Erkrankten ein System, das höchst repressiv ist und Menschen wie die Allerletzten behandelt und entsprechend diskriminiert. Solche Rückschritte sind nicht hinnehmbar. Gerade psychische Erkrankungen können reinigen im Sinne auch einer Katharsis, die man erlebt in Bezug auf erfahrenes Leid. Auch für die Schamenen liegt in einer solchen „Erkrankung“ eine Berufung zum Heiler. Wir müssen heute weiter denken und uns von den eigenen verpassten Fesseln wieder befreien, um zu heilen und nicht abzuwerten, was einer beschränkten Welt nicht entspricht, denn sie ist nicht der Weisheit letzter Schluss und führt letztlich auch in eine Zerstörung unserer Lebensgrundlagen wie auch des Sinns dieses Daseins, das nicht darin besteht,  ständig zu zergliedern. Unser Verstand ist nicht das höchste Vermögen. Deshalb sollten wir auch die Kranken hören, die uns etwas von dem Verlorenen mitteilen. Die gelingt uns heute vor allem mit der Bewusstseinswissenschaft, die das Leid beheben kann, das das beschränkte Denken immer wieder verursacht im Privaten wie im Institutionellen.

Lehrstuhl für angewandte Bewusstseinswissenschaft Regensburg:

www.bewusstseinswissenschaften.de

S.E.N. spiritualememergencenetwork: www.senev.de

ISEN International : www.spiritualemergencenetwork.org

Die Wirkungen der Meditation

Viele Therapien werden angeboten und sind nicht so überzeugend, heilen nicht. Eine der besten Selbsttherapien ist die Meditation für die eigene Entwicklung, für die Kontemplation und die Gewinnung von Weisheit und Gesundheit

Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel gegen den stumpfen und banalen bzw. unzureichenden Materialismus, der Menschen auch viel Leid zumutet, das nicht sein müsste, wenn er aufgeklärter wäre. Die Schulmedizin ist schnell dabei, organische und mentale Erkrankungen als unheilbar einzustufen zum Leidwesen des Betroffenen. Aber es gibt Wege aus dem Fatalismus, den man sich nicht einreden lassen sollte. Es ist das Unvermögen der Schulmedizin und nicht die Krankheit an sich, auf die immer Einfluss genommen werden kann auch über die psychischen Energien und Kräfte, die wir vor allem in der Meditation erreichen. Es sind nicht unbedingt wieder andere Drogen wie LSD oder Psycholibin, die zu anderen Bewusstseinsebenen führen und dadurch heilen sollen, sondern die Erweiterung des Bewusstseins durch Meditation, die das oft enge Egosystem mit seinen erstarrten Glaubenssätzen öffnet für neue Perspektiven und Erzeugung von Ganzheit gegen alle möglichen Fragmentierungen und Ambiguitäten. Wir haben die Möglichkeit, auf unser organisches und mentales System einzuwirken über diese einfache und völlig unschädliche Maßnahme. Auch die Einsicht in Gesundheitswissen in Bezug auf den eigenen Körper und die Seele wird so möglich. Wir wissen dann, was uns gut tut und was wir besser vermeiden, um mental zu gesunden oder gesund zu bleiben. Wir können uns nicht in alles hineinbegeben, was uns das Leben abverlangt, aber wir müssen auch gleichzeitig offen und wachsam bleiben für die vielen Denkalternativen, um nicht selbst völlig einzurasten in ein determinierendes Glaubenssystem. Meditation bewirkt die Dynamik in einem Top-Down-Prozess des Transpersonalen mit einem Bottom-Up-Prozess des eigenen inneren Selbsts. In dieser Dynamik entwickelt der Mensch nicht nur gedankliche Flexibilität, sondern auch die innere Freiheit, die letztlich zu mehr Wohlbefinden führt und das Loslassen einer belastenden Vergangenheit initiiert. Im Loslassen kommen wir zum Selbst, das sich angenommen weiß im Göttlichen und hier auf seinen Weg zurückfindet in die Gemeinschaft mit der universalen Einheit dieses Daseins für die Gestaltung von geistiger Welt und Welten.

Meditation führt in die transpersonale Freiheit und Ganzheit

Der Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Traumata und Determinierungen konfrontiert, die zu Blockaden und Krankheiten führen. Etwas ist nicht mehr im Fluss, die Energien sind gestaut. Oft zeigt sich das auch im Äußeren. Nun ist das kein Grund zu verzweifeln, sondern der Anlass zu einer Änderung im Verhalten. Alle Widrigkeiten können in der Erfahrung eines höheren transpersonalen Ganzen aufgelöst werden. Wir sind nicht das Produkt eines Umfeldes, das uns traktiert, sondern haben die Freiheit, erweiterte Erfahrungen zu machen, die unser eigentliches und unverletzbares Selbst offenbaren. Wir müssen deswegen nicht alles hinnehmen, was im Leben nicht in Ordnung ist, aber wir können etwas dagegen tun, uns schützen und uns wieder regenerieren, auch wenn die Einwirkungen sehr negativ sind oder waren. Ich entschädigen mich selbst durch die Meditation und erwarte dies nicht (mehr) von außen oder anderen. Dieser Erkenntnisfortschritt ist ein Meilenstein in der Gesundheit, denn viele wird eingeredet, er sei nicht in der Lage, seine Gesundheit selbst zu rehabilitieren, was oft mit wirtschaftlichen Interessen zusammenhängt. Wir müssen auch anerkennen, dass Menschen in unterschiedlichen – mehr oder weniger geistigen Welten leben – so der Philosoph Markus Gabriel. Wir kommen auf der Ich- und Egoebene oft nicht zu einem Konsens, die Haltungen bleiben konträr und disparat und können viel Stress und Unbehagen verursachen. Menschen leben in unterschiedlichen Kontexten, die Nähe verhindern. Die Gnade der Seelenverwandtschaft ist  ein eher seltenes Phänomen. Darum kommt es auch zu oft schweren Missverständnissen in der Kommunikation, die letztlich auch ein Kapitel für sich ist in ihren vielen Facetten und Ebenen. Wer hier nicht mit genügend Bewusstsein ausgestattet ist, zettelt den Streit an.

Gegen die Selbstidolisierung

Meditation erhöht die Chance auf mehr Bewusstsein auch den eigenen Reaktionsweisen gegenüber, man wird zum Beobachter seiner selbst und kann so in die Supervision emergieren. Die Selbstreflektion erreicht eine andere Dimension, ist über die Meditation, die Distanzierung zu sich selbst erlaubt, erst wirklich möglich. Ich trete mir selbst gegenüber und sehe, wo das Problem liegt – bei  mir selbst und bei anderen, die allerdings nicht offen sind für eine Klärung, wenn sie selbst nicht meditieren und deswegen nicht sofort in die Angriffshaltung mutieren, weil sie sich abgelehnt fühlen. Meditation will die Wahrhaftigkeit und hält  sich nicht bei Unwichtigem Kleinkram auf, in den sich der wenig Bewusste verstrickt und seine eigene Befangenheit nicht sieht. Er poltert los und meint, sich damit positionieren zu müssen. Ein fataler Denkfehler, denn so gehen Beziehungen auseinander und Befremdung tritt ein. Die Meditation schafft den Freiraum – die Buddhisten sprechen von der Leere, die besser nicht mit Leerheit verwechselt werden sollte, denn es werden neue Inhalte vermittelt und neue Informationen möglich durch Meditation-, den wir brauchen, um flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können gegen Erstarrungen. In deren Folge idolisieren sich Menschen selbst  und merken nicht, dass sie festgefahren sind in Programmen, die sie für ihre Identität halten. Aber die sollte wandelbar sein, was die Buddhisten auch richtig erkannt haben. Individualisierung heißt nicht, dass ich über feste Überzeugungen eine Identität erhalte, sondern durch mein Verhalten, meine Tätigkeiten, meine Aufgabe, meine Intention, ein gutes Leben zu führen etabliert, die sich aber nicht kritiklos allem aussetzt, was an Unzulänglichkeiten vorhanden ist und dann auf mich einwirkt, wenn ich es nicht analysiere und thematisiere. Wir wollen nicht die unpolitische Gleichgültigkeit, die nur in den Rückzug von der Öffentlichkeit führt.

Mit der Meditation haben wir eine Möglichkeit, mehr Gesundheit, höhere Einsichten, mehr Frieden und bessere Verständigung zu erreichen durch eine Verankerung im universellen Ganzen, das seine Weisheit preisgibt, wenn man spirituell danach sucht, und einen Zugang zum Unbewussten zu erhalten, um diesen in mehr Bewusstsein zu transformieren. Die Meditation erweitert den begrenzten Verstand und ist die Vorbereitung für die Kontemplation.

Kyong Mipham: Den Alltag erleuchten. Die vier buddhistischen Königswege. München 2007

Stanislav Grof: Spirituelle Krisen. Chancen der Selbstfindung. München 1990

S.E.N. Spiritual Emergency Network

Der neue Heilungsweg: raus aus den Konzepten

Der Psychotherapeut Sylvester Walch unterscheidet Ego, Ich und Selbst, um die diversen Instanzen unseres Daseins zu thematisieren, die Bewusstsein generieren und damit entsprechende Wahrheiten, die nicht alle miteinander vereinbar sind.

Der Mensch ist  auf der Suche nach Sinn und bestenfalls nach Gesundheit. Hier gibt es unzählige Angebote, die den Menschen aber auch viel Geld kosten können. Je weniger jemand weiß, desto eher muss er fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Dagegen hilft immer noch das Lesen von Büchern intelligenter und weiser Menschen. Es gibt also immer die andere Lösung: sich selbst immer weiter zu bilden und damit zeit des Lebens auch nicht aufzuhören. Dieser Motor ist der gesündeste Impuls, weil er der lebenslang bestehenden Entwicklungsfähigkeit gerecht wird. Wer hier schon früh auf irgendwelchen vermeintlichen Wahrheiten beschränkt bleibt, wird einrosten mit allen Nachteilen, die diese Haltung mit sich bringt. Neues wird hier kaum noch zugelassen noch überhaupt erfasst. Die Identität wurde an bestimmte Erkenntnisse gekoppelt und wird nicht mehr aufgegeben oder hinterfragt. Mit der Unterscheidung von Ego, Ich und Selbst sind Weltverhältnisse gemeint und nicht in erster Linie psychische Zustände im freudianischen Sinne. Beginnen wir beim Ich. Hier zeigen sich die Widersprüche, die Ambiguitäten, das Licht und der Schatten (auch der eigene), Gut und Böse, die Rationalität eben. Der Mensch folgert daraus zwei verschiedene Möglichkeiten des Verhaltens: entweder gleitet er in den Egoismus ab (nimm Dir, was Du kriegen kannst) und wird so des Menschen Wolf im ewigen Kampf oder er macht die Erfahrung, dass  sein innerstes Selbst dann einen Anschluss an die All-Einheit hat, wenn er sie sucht als eine mögliche Erlösung von Leid und Widersprüchen  und Mehrdeutigkeiten sowie auch Komplexität so ausgehalten werden können. In der Sphäre des Ichs muss alles durchdacht werden, deswegen retten sich viele in den dogmatischen Egoismus als vermeintliche Erleichterung. Das Ich ist ständig in Aktion und angesichts der Komplexität auch oft überfordert nicht selten bei Verlust der eigenen Identität. Der Mensch sucht also den Therapeuten oder den Guru auf und profitiert von transpersonaler Psychologie.

Das Selbst ist eine spirituelle Instanz

Das Selbst stellt sich allerdings die Frage, was den Menschen in seiner Individualität, in seinem tiefsten Inneren ausmacht und er begibt sich deswegen selbst auf diese Suche in einer vertikalen Ausrichtung für die Verankerung in einer universalen Ebene. Der Blick in Bezug auf die Möglichkeit einer Selbstbeobachtung von diesem übersinnlichen Standpunkt aus reicht so in die Tiefe des Unbewussten, das mit dem Bewusstsein wieder in Einklang kommen kann trotz negativer Erfahrungen, die dieses Leben mit sich bringt und die gespeichert wurden. Es ist kein Eskapismus, denn diese Selbstforschung führt in das Engagement, weil hier klar wird, dass es auf jeden Einzelnen ankommt für das große Ganze, das gestaltet werden muss. Wer auf der Ebene des Ichs bleibt, erschwert sich das Dasein, weil keine Entspannung, keine Entlastung stattfindet und jede Idee an eine höhere Macht negiert wird angesichts des Elends in der Welt. Gott kann demnach nicht allmächtig sein. Aber dies Denken greift zu kurz, denn so viele Menschen machen eine Erfahrung mit einer höheren Macht, die aber erst wirksam wird, wenn ich das Ego- und Ichsystem öffne für eine höhere Energie, die Einheit, Glück und Frieden schafft. Hier waltet nicht mehr nur die Rationalität, sondern die Intuition, die höheren menschlichen Fähigkeiten zu Mitgefühl und Toleranz gegenüber der Vielfalt auf diesem Planeten. So ist der Dualismus von Geist und Materie ein gedachtes Resultat der Ichfunktionen. Das Selbst generiert hier Einheitserfahrungen, die die Priorität des Geistes gegenüber der Materie annehmen muss, um das Grundlegende dieses Lebens zu erfassen: willkürliche Materie ohne Plan kann es nicht geben, sie führt niemals in eine so überwältigende Ordnung. Am Anfang war der Geist (Logos wird in der Bibel mit Wort übersetzt).

Das gnadenhafte Selbst braucht keine Konzepte

Die höheren geistigen Energien führen uns zu unserem tiefsten Inneren nicht durch Konzeptualisierung und Fremdbestimmung, sondern einfach nur durch die Tatsache des Angenommenseins als Voraussetzung für die Individuation, des Teils einer Einheit, die Gutes, Wahres und Schönes schaffen will als anthropologische Konstitution. Dass dieser Weg ins Innere von jedem selbst erfahren werden kann und wohl auch muss, wird hier mehr als deutlich. Genau das wird immer noch bestritten, weil viel Geld verdient wird mit der Haltung, der Mensch könne nicht sich selbst zum Objekt der Betrachtungen machen und verlöre sich im Subjektiven. Aber der universelle Geist ist teilweise eben auch kollektiv und schützt vor egozentrischen Entwicklungen des reinen Gegeneinanders und aller damit verbundenen Probleme. Auf der Ebene des Ichs entstehen die psychischen Erkrankungen, weil die Erfahrung des Unperfekten, des Unerträglichen dieses Leben überhand nimmt. Es fehlt die Hoffnung, die Zuversicht, der Optimismus, die Tatkraft und leider oft auch die Selbstreflektion. Damit die sich nicht verirrt, braucht der Mensch den universalen Geist der Weisheit, die nicht ein reines inneres Geschehen ist, sondern eine Auseinandersetzung mit den höchsten Instanzen, die nicht determinieren oder sonstwie festlegen, sondern unsere Freiheit sichern, auch das zu werden, was wir im tiefsten Inneren schon immer sind und was verschüttet wurde. Wer hier wieder mit anderen Konzepten daherkommt, verfehlt diese Möglichkeit, das Leben für sich zu öffnen und so das Einströmen von Energien zu ermöglichen. Das Ego blockt diese Energien ab und das Ich kann sie nicht halten. In Bezug auf das Selbst ist alles tägliche Übung und nie abgeschlossene Entwicklung. Die tägliche Meditation befreit von Programmierungen und damit verbundener Blockaden. Schon wer lange in den Himmel schaut, wird von einer Empfindung der Entgrenzung und einer damit verbundenen Harmonie überwältigt. Ohne eine spirituelle Orientierung wird dieses Leben zu schwer und richtet über kurz oder lang Schaden an. Nur wer sich selbst auch von außen sehen kann, ist in der Lage, sich zu entwickeln, zu wachsen und weise zu werden. Selbsterkenntnis beruht immer auch auf einer getragene Distanzierung als Gnade.

Sylvester Walch. Vom Ego zum Selbst. Grundlinien eines spirituellen Menschenbildes. München 2011

Die Kunst der Kritik für eine demokratische Kultur

Deutlich erkennbar leben wir in einer Zeit der Resignation, die sich vor allem in der Politik zeigt und zu einem Zynismus der Passivität führt sowie in den Rückzug der dogmatischen Privatheit.

Demokratie ist eine öffentliche Instanz, die bestenfalls bis in die Privatsphäre reicht, wo  Themen und Meinungen ausgehandelt werden müssen, um vielleicht zu höheren Erkenntnissen zu kommen im Sinne des Hegelschen dialektischen Denkens, das Meinung und Gegenmeinung abwägt, zu Synthesenbildung in der Lage und die weiseste Form des Dialoges ist. Man schmeißt sich hier nicht rechthaberisch die eigene Meinung an den Kopf, sondern man erarbeitet sich gemeinsam Standpunkte, die dann auch zum politischen Engagement führen könnten. Realpolitik ist ein schwieriges Aushandeln unterschiedlichster Interessen. Dies darf nie zum Stillstand kommen. So verstandene Demokratie ist ein Schutz vor Diktatur auch eines Mainstreams, weil hier das Selberdenken eher nicht mehr funktioniert. Solche Simplifizierungen reichen dann auch in die private Kommunikation hinein. Kritik und kritischer Verstand sind die Voraussetzungen für Gestaltung, denn ich muss wissen, was nicht geht, was nicht trägt und was immer wieder zu Störungen und Missverständnissen führt. Jeder kennt diese Leute aus dem Privatleben. Sie verstehen jede Kritik als Ablehnung. Das schwache Ich kann nicht differenzieren, denn Kritik will ein besseres Verständnis, eine neue Basis für positive Veränderungen. Wer aber diese Fähigkeit zum neutralen Diskurs nicht gelernt hat, der wird auch mit einer Demokratie nicht einverstanden sein und nicht zurechtkommen. Im anspruchsvollen dialektischen Denken finden die Kommunikatoren eine Synthese, eine gemeinsame Basis für weitere Entwicklungen. Wer aber in excessi die eigene Meinung dann auch oft noch aggressiv vertritt, der klammert sein kleines Ego an Standpunkte, die absolut gesetzt werden. Diese Neigung zur Absolutheit ist zutiefst undemokratisch. Hier darf man Bedenken äußern, ober der Mensch wirklich zur Demokratie fähig ist.

Das Anerkennen von Vielfalt ist politisch gewollt und scheitert oft schon im Privaten

Reifung besteht darin, andere Standpunkte gelten zu lassen und auch die eigenen zur Disposition zu stellen. Ein Thema will von vielen Seiten erörtert werden. Einfache Lösungen gibt es in einer Demokratie nicht.  Das müssen wir eben auch aushalten, denn das Herunterbrechen auf simple und vermeintliche Wahrheiten führt in die schleichende Abschaffung der Demokratie. Es geht hier nicht um die oft heuchlerische political correctness, durch die der Einzelne nun glaubt, er stünde auf der richtigen Seite. Diese Fallen des Nichtdenkens laueren überall. Konsens muss aber erarbeitet werden und manchmal bleibt auch etwas kontrovers, aber immerhin doch in  Bewegung. Jeder sollte sich  mal fragen, wie viel Demokratie er in seinem Privatleben erlaubt, in der Meinungen auseinander driften. Starke Charaktere können das aushalten und verstehen Kritik als Interesse an Wandel und Entwicklung, schlichtweg klüger und interessierter zu werden. Auch kein Spiritualismus darf ins Unpolitische abgleiten, weil Demokratie eben auch eine Anstrengung ist für persönliche Reifung und weiteren Horizont, den ich zwar spirituell öffnen kann, damit ich handlungsfähiger und aktiver werde in der Gestaltung unsere privaten und öffentlichen Lebens, aber der nicht zur Untätigkeit verkommen darf. Dazu sind wir alle aufgerufen, jeder nach seinen Fähigkeiten. Die Einübung in die Demokratie besteht nicht im passiven Hinnehmen von Lernstoffen, sondern in der Fähigkeit, von sich selbst absehen zu können im aktiven Überdenken anderer Meinungen und Erkenntnissen. Es ist eine Frage der Supervision sich selbst gegenüber und bestenfalls eines Humors, der es erlaubt, sich nicht ständig so wichtig zu nehmen. Selbstwerdung besteht nicht im Dogmatismus des ewigen Besserwissens, Festlegens und Determinierens, sondern im Mitschwingen auch gerade in und durch die Verschiedenheit, die Unterschiedlichkeit von Menschen, die eben auch anders denken. Wer hier nicht demokratisch konstituiert ist, gerät in die Konfrontation, in den destruktiven Streit und in die Ablehnung. Wir leben hier noch lange nicht in der Hochkultur des Diskurses und damit gefährden wir die Demokratie.

 Politik ist immer auch Psychologie

Jürgen Habermas hat Bücher über Glauben und Wissen sowie über Erkenntnis und Interesse geschrieben. Selbst unser Wissen ist durch Interessen eingeschränkt und nur wenig ist hier für die Ewigkeit. Aber wir brauchen eine Instanz, die in der Lage ist, zu revidieren, zu verbessern und zu relativieren. Viele meinen, die Vertretung von dogmatischen Meinungen mache ihren Charakter aus. Aber der hoch Gebildete weiß um die Beweglichkeit und Vorläufigkeit unseres vermeintlichen Wissens. Und letztlich ist es eine Frage des eigenen beweglichen Geistes gegen  eine rigorose Vertretung von Statements, mit der sich der Ichschwäche identifiziert. Solche Identifikationen können sehr destruktiv werden, denn es geht ihnen immer um die Durchsetzung und Zementierung der eigenen  Meinung, die sie nicht zur Disposition stellen wollen. Demokratie ist hier nicht verwirklicht und findet offenbar nur in ganz elitären Kreisen statt, in denen man Freude hat am Denken, am Nachdenken, an Kontroversen, an der Kritik, die immer Voraussetzung für die Gestaltung ist, denn ich muss wissen, was kein Fundament sein kann. Ein Haus aus Sand will auch keiner bauen. Kritik zu verteufeln verrät nur die eigene Ichschwäche, denn es ist sicher die bessere Wahl, sich mit einem dialektischen Geist zu identifizieren als mit allzu eingeschränkten Meinungen. Der fluide Geist leidet unter solchen Borniertheiten, die auch langweilig sind, weil sie nicht mehr weiter bedacht werden. Alles abzulehnen, was nicht in den eigenen beschränkten Horizont passt, ist autoritär und isolierend. Wir haben es auch nicht geschafft, Verbundenheit über die hohe Kunst der Debatte, die sicher ein hochfrequentes Unternehmen ist, zu erreichen. Ein reines Gefühl der Verbundenheit bleibt etwas suspekt, denn die Realität zeigt, dass das ein frommer Wunsch ist, dem nicht so viel entspricht. Spiritualität kann uns dazu verhelfen, die Kunst der Kommunikation zu erlernen für wahrhaftige demokratische Haltungen, die eine Multiperspektivität zulassen kann, anstatt sich in simplen Eindimensionalitäten bequem zu machen. Das Leben ist nur in einer beweglichen Kommunikation, in der keine Denkverbote existieren und Bedenken nicht als Affront verstanden werden, sondern als Wille zum Diskurs. der unser aller Leben verbessern kann. Wir sind demnach keine Gemeinschaft der Gleichgesinnten, sondern der Diskursfähigen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und er kann völlig scheitern.

Sylvester Walch. Vom Ego zum Selbst. München 2011

Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt am Main 1950

Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Frankfurt am Main 1947

Jürgen Habermas: Glauben und Wissen. Frankfurt am Main 2001

Jürgen Habermas: Erkenntnis und Interesse. Frankfurt am Main. 1973

Der ganze Mensch und eine androgyne Gesellschaft

Der herrschende Genderwahnsinn und die Irritationen bezüglich geschlechtlicher Identität beruhen auf einer zu starken Orientierung auf der Körperlichkeit und auf der fehlenden geistigen Ganzheit des Menschen für das Erleben einer befreienden Androgynität

Wir leben in einer männlich dominierten Gesellschaft, die bestimmte Eigenschaften präferiert, die aber in ihrer Einseitigkeit Probleme, Krankheiten und Schädigungen hervorrufen. Wir wollen das männliche Prinzip (Yang) nicht abschaffen, sondern wir müssen es ausgleichen und relativieren zunächst durch das weibliche Prinzip (Yin), um wieder zu heilen und gesund zu werden. Wir können uns nicht auf eine Seite schlagen. So kommt der Mensch nur in eine Mangelsituation, in ein Defizit, das er über einen möglichen Partner beheben will. Auch Platon war leider der Meinung, dass Mann und Frau für ihre Ganzheit einen Partner benötigen. Aber diese Überzeugung ist nicht nur falsch, sondern auch der Grund für ganz viel Unglück auch in Beziehungen. Viele ganzheitlich denkenden Menschen und auch Ärzte wissen, dass der Mensch beide Prinzipien in sich vorerst vereinen muss, um seine Gesundheit und sein Wohlgefühl auf Dauer zu erhalten. Er sollte also primär Mensch werden und nicht Mann oder Frau. Hat er das begriffen, ist das Geschlecht eher sekundär und beschäftigt ihn nicht tagein und tagaus. Diese gesellschaftliche Entwicklung ist eher bedenklich und letztlich auch eine teure Angelegenheit, denn diese Machbarkeit des Geschlechterwechsels ist nicht unbedingt Fortschritt, denn hier dominiert wieder nur der Körper und nicht der Geist. Wir brauchen aber die Synchronisation der Gehirnhälften, um über den Organismus hinauszukommen. Also je stärker die Harmonisierung ,um so spiritueller die Möglichkeiten durch die Öffnung. Hier liegt die Voraussetzung für die Evolution.

Unsere Vermögen sind nicht entwickelt

Wir hatten schon bemerkt, dass auch die Philosophie nur die linke Gehirnhälfte repräsentiert und daher auch von Männern bevorzugt wird, die aber unsere Welt zu keiner Zeit retten konnten. Es ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sich auf diese männliche Domäne zu verlassen. Es ist wichtig, in einer zunehmend verdummenden Gesellschaft und ihren zum Teil saudummen Institutionen Zähne zu zeigen , Durchsetzungskraft zu mobilisieren und in den Widerstand zu gehen. Für die Zivilvcourage bedarf es aber den ganzen Menschen und damit seine männlichen und weiblichen Anteile, damit nichts in Gewalt und Aggressionen entartet. Jeder Mensch sollte zunächst seine beiden Gehirnhälften synchronisieren für das eigene Wohlergehen und für die Ermöglichung der höheren geistigen Funktionen, die wir durch den überindividuellen und universellen spirituellen Geist erfahren für die Erreichung des nicht-lokalen Bewusstseins, das erst wirkliche Verbindung möglich macht. Vorher bleiben wir Gefangene, die andere nur überfordern in ihren Erwartungen. Das Gehirn – so auch Dr. Pim van Lommel ist nur ein Ermöglichungsorgan, aber es ist nicht selbst produktiv. Das ist nur der Geist, der nicht mit dem Gehirn identisch ist. Ich muss aber meinen Organismus harmonisieren, damit die höhere Erkenntnis wirksam werden kann und so den gesamten Organismus und das Gehirn transformiert. Also schafft der Geist die Verbindung zwischen linker männlicher und rechter weiblicher Gehirnhälfte, indem er synchronisiert. Das Gehirn allein schafft das nicht. Und wir kommen auch nicht weiter, wenn wir uns nur weiblich aufopfern und unsere eigenen Bedürfnisse nach Entfaltung und Entwicklung zurückstellen. Auch hier lauert die Krankheit, denn wir kommen in den Mangel.

Die seltsamen Verirrungen des Machbaren

Reines Leistungsdenken in Verbindung mit Konkurrenz  und Wettbewerb prägt unsere Schulbildung und ist daher männlich dominiert. So kann eine Gesellschaft nicht evolutionieren. Die Mitte wäre eine Mischung aus harmonischer Selbstentfaltung und Selbstrelativierung durch den spirituellen Geist in der vertikalen Linie, der über das eigene Ego hinausweist.  Hier können wir auch wieder loslassen und verkrampfen nicht in einer falsch verstandenen Identität, die so nur erstarrt, in die Unbeweglichkeit führt und damit in die Krankheit wegen fehlender vertikaler Öffnung und Orientierung. Wir sind also als amputierte Menschen enorm gefährdet und diese Gesellschaft tut wenig für die Ganzwerdung von Menschen, die eher immer deutlicher irritiert werden aufgrund von falschen Überzeugungen und einer kulturellen Prägung, die nicht genügend reflektiert wurde. Ganzwerdung ist eine lebenslange Aufgabe, wir kommen hier nicht an ein Ende. Die Überschätzung einer eher linken Gehirnhälfte lässt uns verkümmern. So wichtig es in einigen Situationen ist, rational zu denken, so wenig kann diese Haltung unser gesamtes Leben steuern. Es verhärtet hier und wird auch zunehmend langweilig und redundant. Geist ist weitaus mehr als diese Beschränkung, zu der wir verdonnert wurden, um das Ding am Laufen zu halten. Aber wir haben unendlich viel verloren in unserem Streben nach irdischen Dingen und überantworten uns den Machbarkeiten. Dass sich so viele Menschen in ihren Körpern nicht mehr wohl fühlen, hängt also mit einer fehlenden Ganzwerdung zusammen. Hier kann der Mensch androgyn werden und es ist weitgehend egal bei welchen Geschlechtsmerkmalen. Es ist nicht so wichtig. Wirkliches Wohlgefühl kann also nur eintreten, wenn ich männliche und weibliche Anteile in mir integriere und nicht im Mangel bleibe. Wer sich selbst nicht genug sein kann, der ist auch für andere ein Problem, denn er fordert und erwartet den Ausgleich von außen. Das führt in Abhängigkeiten und allem, was an Negativem damit verbunden ist.

Wir müssen in den Widerstand gegen die Amputationen

Auch das interdisziplinäre, ganzheitliche und integrale Denken wurde nicht institutionalisiert und schon gibt es inhumane Entwicklungen, die uns extrem hellhörig machen sollten ganz im Sinne der Weißen Rose, der wir alle verpflichtet sind insbesondere auch eine diese Gedenkstätte unterhaltende Universität, die dieser Verpflichtung nicht mehr nachkommt, indem sie das genannte universelle Anliegen sanktionierte durch den Bildungskahlschlag Bologna.  Schöne neue Welt!

Iain McGilchrist:  The Master and his Emissary. The Divided Brain and the Making of the Western World. New Haven 2009