Die Entthronung der Philosophie durch die Bewusstseinswissenschaften

Lange Zeit wurde die Philosophie als die Königin der Wissenschaften bezeichnet und der Logos als die Methode der Problemlösung. Das hat sich schon aufgrund der Geschichte als falsch erwiesen. Somit müssen wir heute die Bewusstseinswissenschaften als die Kaiserin bezeichnen, da sie integral, spirituell und interdisziplinär denkt, fühlt und erfährt.

Auch für mich war der Weg in die Bewusstseinswissenschaften ein steiniger, weil meine Identität als Philosophin unantastbar schien, obwohl meine Erfahrungen mit dieser Wissenschaft keine guten waren und ich von dieser Männerdomäne doch sehr abgeschreckt wurde, die sich dann auch noch in Kombination mit der katholischen Kirche teilweise im Konkordat zu einer regelrechten Misogynie entwickelte, die man als Frau nicht akzeptieren kann, weil das Selbstsabotage wäre. Frauen schreiben derart redundante und einseitige Bücher nicht, die letztlich oft schwer verständlich sind und nichts zur Lösung globaler und menschlicher Probleme beitragen können, weil es immer nur die linke Gehirnhälfte ist und eben nicht der ganzheitliche Geist, der positive Gefühle, Kreativität und eine Kontemplation einschließt, die nicht rein rational, sondern eben integral denkt. Aber die Zukunft ist ganzheitlich androgyn und tendiert nicht die eine oder andere Einseitigkeit. Der Logos ist sezierend-analytisch und besitzt kein Befreiungs- und Lösungspotential, führt auch bei den Vertreten der Philosophie zu einer Reihe von Inkompetenzen in Bezug auf die Selbstorganisation (auch Gesundheit) und vor allem in Bezug auf das Urteilsvermögen auch was andere Menschen betrifft. Das berechnende Denken ist keine Quelle der tieferen Einsichten und des  Glücks, sondern schafft oft Situationen der Unmöglichkeiten und des Unverständnisses. Sichtbar ist immer und zu jeder Zeit die Überheblichkeit, die aber real nur ein Defizit ist, nämlich Dinge, Menschen und Situationen nicht objektiv genug einschätzen zu können, denn dafür braucht man komplexes Denken, das dann auch wirklich emergenzfähig ist und der Wirklichkeit näher kommt. Dafür bedarf es ein ganzheitlicher Funktionen und den transzendenten Geist bzw., die transzendente geistige Welt, die wir nur erfahren können und als Erfahrungsbeweis akzeptieren sollten, damit wir nicht mehr diese entsetzlichen Fehler machen und Grausamkeiten begehen wie im Dritten Reich, das trotz des Denkens der Aufklärung oder wegen eines isolierten Denkens stattfinden konnte. Denken dreht sich oft im Kreise und führt zu allerlei merkwürdigen Ergebnissen, wenn es nicht korrigiert wird durch höhere Instanzen und tiefere positive Gefühle.

Die höhere Welt informiert uns, wenn wir uns öffnen

Also mit dem reinen linkslastigen Denken des Analysierens kommen wir nicht weit, sondern oft zu falschen Schlüssen über das Leben, über Lagen und Personen. Erfassen können wir die Wirklichkeit so nicht, sondern nur unter Bezugnahme von positiven Gefühlen wie Intuition, Empathie, Achtsamkeit, Demut, Liebe, Zuversicht und Hoffnung sowie einer gewissen spirituellen Hingabe an eine höhere Welt, die uns führt und begleitet, wenn wir dies zulassen. Die Überschätzung der Egofunktionen, die sich gerade auch im einseitigen rationalen und berechnenden Denken äußern, ist die Quelle schlimmster Fehlurteile, die dann die Menschheit oder einzelne Menschen ausbaden müssen. Die Schädigungen solcher Beschränktheiten sind zahllos. Wenn die Psychologie teilweise zu stark determiniert, ist die Philosophie einer ähnlichen Gefahr durch ihre kalte Einseitigkeit ausgesetzt, die zu schwerwiegenden Folgen im Miteinander führt und den Reifungsprozess schwerstens behindert. Der besteht nicht darin, Dinge zu sezieren, sondern ganzheitlich zu erfassen über die höchsten Vermögen und das ist nicht das rationale Denken. Ganzheitliches Denken wird auch nirgends geübt oder angeleitet, man muss es sich heute selbst erarbeiten, weil Bewusstseinswissenschaften im ganzheitlichen Sinne nicht studiert werden können, obwohl diese Erkenntnisse überlebenswichtig sind, denn die Menschheit schafft sich sonst selber ab, wenn sie nicht möglichst viele Faktoren und Fähigkeiten einschließt. Die Bewusstseinswissenschaften sind multimodal und befördern nur so die Entwicklung von Menschen im Hinblick auf eine kulturelle Evolution, die sich nicht im reinen Denken erschöpft. Ich gewinne auch kein Heil- oder Hellwissen über Analyse dessen, was ist, sondern über die unbegrenzten Synthesemöglichkeiten des komplexen Geistes. Die höchsten Ebenen des Geistes sind spirituell und weit davon entfernt zu schädigen oder eindimensionale „Lösungen“ zu entwickeln. Schließlich sind wir mit existenziellen Problemen behaftet, die ein gewisses Denken zum Teil geschaffen hat.

Ein Leiden kann nicht durch den Logos behoben werden

Die Zunahme psychischer Erkrankungen beruht auch auf einem kollektiven Irrsinn, der darin besteht, dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, komplex zu „denken“ und zu empfinden, um ihre Probleme zu lösen. Sie bleiben im Schmerzkörper – so Eckhart Tolle – des Unterbewusstseins befangen, weil keine positive Erfahrung sie aus dem gedanklichen Gefängnis befreien kann. Das reine Denken wiederholt die negativen Erfahrungen und versucht sie zu analysieren und bleibt stecken, denn die Identifikation mit dem Schmerz ist nur auflösbar durch die Entwicklung von positiver Energie in der Gegenwart bei Zurücknahme des Egos für die Öffnung. Diese energetische Batterie lässt sich nur aufladen durch neue positive Erfahrungen, die jeder machen kann vor allem in Bezug auf eine helfende und heilende transzendente Welt, die das negativ determinierte Unterbewusstsein transformiert, wenn ich dieser Welt es zutraue und vertraue. Es geht nicht um einen Glauben in erster Linie, sondern um die Möglichkeit positiver Erfahrungen auch schon in der geführten oder in der Meditation der Leere, durch die man Abstand gewinnt und das Negative als Verfehlung und Irrtum akzeptiert und so loslassen kann. Wenn das eigene göttliche Selbst wieder zum Vorschein kommt, offenbart es den Sinn und die Aufgabe im eigenen Leben, auch anhand der negativen Erfahrung spirituell zu wachsen für die Rückgewinnung der eigenen ganzheitlichen Gesundheit und Überwindung des Defizitären in diesem Leben.  Schädigende Menschen wird es immer geben, aber der Einzelne kann sie entlarven und entmachten bis in ihre Bedeutungslosigkeit hinein. Damit sind sie am besten bestraft, indem  sie einfach keine Rolle mehr spielen. Oft sind sie schon im Diesseits zu einem banalen, einsichtslosen Leben verurteilt, das man ihnen ansieht und bemerkt in ihren Äußerungen.

Pharisäer und Schriftgelehrte und die Heuchelei

Für mich persönlich eine Abrechnung mit universitären Philosophen, die vorsätzlich schwer geschädigt haben aus einer Arroganz der Unwissenheit heraus, des Nichtwissenwollens. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass Philosophen weder bessere Menschen, noch die Folgen ihre Handelns bedenken. Und was schädigt, kann nicht klug gewesen sein. Empathische Klugheit schützt vor solchen Auswirkungen. Und wenn man nicht genau Bescheid weiß, dann auch noch den Diskurs zu verweigern,  ist der Gipfel der Inkompetenz. Diese  Leute vertreibt man besser aus dem Elfenbeinturm (Tempel des Geistes),  schenkt Ihnen keine Aufmerksamkeit mehr. Aus dem descartschen Cogito, ergo sum wird nun: Ich bin Bewusstsein und in der unverletzten Energie der Gegenwart. Dieses Bewusstsein ist komplex und ganzheitlich, schließt die Liebe, die Gesundheit, die Kreativität und die Spiritualität ein und richtet sich nicht nach Kirchenrecht und anderen sinnlosen Einschränkungen des Lebens. Gott will unsere positiv konnotierte Freiheit – und es geht hier nicht um die Freiheit, auch das Schlechte zu tun, denn sie ist keine wirkliche Freiheit – und Erweiterung bzw. Öffnung im Sinne der drei großen Ideen bei Kant: Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Nur sind es heute keine nur regulativen Ideen mehr aufgrund des weltweiten Austausches über spirituelle und mediale Erfahrungen, sondern Wirklichkeiten. Kants Kritik an Emanuel Swedenborg ist nach heutigem Wissen falsch. Die Bewusstseinswissenschaften dürfen sich aus Erfahrungsgründen nicht bei den Naturwissenschaften anbiedern, wo alles Nichtmessbare als nichtexistent gilt.

Eckhart Tolle: Eine neue Erde. Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung. München 7.Aufl. 2005

 

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