Jeder kann dazu beitragen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen

69 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben das Vertrauen in den Staat verloren, was auch daran liegt, dass viele notwendige Reformen einfach nicht stattgefunden haben und Zukunftsideen einfach vom Tisch gewischt wurden. Zu verzeichnen ist auch eine weltweite Resignation wegen der immer deutlicher werdenden Rückschritte überall

Was ist passiert? Der Mensch hat nicht begriffen, dass das  Ganze immer beeinflusst wird von Anteilen, die sich gegen die Menschlichkeit, den humanen Fortschritt und das bessere Verständnis des Menschen richten. Man glaubte, das würde nicht auffallen, nicht ins Gewicht fallen, wenn man hier und da Menschenrechte per Gesetz verletzt und Menschen vorsätzlich an den Rand der Gesellschaft drängt. Geschädigte werden skrupellos weiter geschädigt und man holt sich dafür das Einverständnis ein über Manipulation von Meinungen. Ein Staat, der Zwang und Gewalt ausübt, sich in endlosen Bürokratismen verzettelt und Neuerungen aufgrund wissenschaftlicher Ereignisse verweigert aus Gründen wirtschaftlicher Interessen, ist nicht mehr glaubwürdig. Der Mensch wurde der Wirtschaft unterworfen sogar in Fragen der Gesundheit und hier hört der Spaß endgültig auf, denn es geht um das Wohl des Menschen, das so oft mit Füßen getreten wird und um das es eigentlich gar  nicht mehr geht. Das hat Auswirkungen, die man unterschätzt hat, denn wo ein System degeneriert ist, wirkt es in alle Bereiche hinein und verhindert die Evolution, die wir dringend brauchen, damit dieses Schiff nicht untergeht. Eine Glanzleistung ist es wirklich nicht und das schon seit den 90erJahren nicht mehr, in denen es zu falschen politischen Entscheidungen kam und zu einer Reihe schwerer Unterlassungen bei einseitiger Politik, die nicht begreifen wollte, dass nur der Wandel, die Verbesserung der Lebens- und Gesundheitsbedingungen nachhaltigen Wohlstand schaffen.

Individuation und Spiritualität für neue Energie

Die Lethargie ist erschreckend und hat nichts mit der derzeitigen Politik zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass es überall so große Defizite gibt, die zuvor einfach ignoriert wurden. Alle Ideen wurden weitgehend zerschlagen, jeder Zukunftsoptimismus unterminiert durch ein stupides Immer-weiter-So. Aber alles ist normalerweise in Bewegung und verändert sich. Wandel ist ein Zeichen von Gesundheit und nicht die Stagnation und die Erstarrung. Trotz der Grenzen des Wachstums waren die 70er sehr hoffnungsvoll und einsichtig. Heute wird nur noch gejammert und sich mental selbst blockiert, was zu Energieverlusten auf allen Ebenen führt. Es fällt schwer, sich zu öffnen und zu empfangen, um dann zu neuen Lösungen und notwendigen Verbesserungen zu kommen. Jeder will genau Bescheid wissen,  hat die Wahrheit für sich reklamiert und sitzt eigentlich nur bedauerlich fest. Nichts fließt mehr, nichts bewegt sich wirklich. Aber diese Unbeweglichkeit ist ein Sitzen auf dem Pulverfass, das bei nächster Gelegenheit explodiert, weil es ein verschlossenes System ist, das nicht mehr hinhört, sich nicht inspirieren lässt, keinen Pioniergeist zeigt und auch noch eindeutig Falsches verteidigt, weil das Gute, Schöne und Wahre eben Veränderung beinhaltet und damit auch Selbstkorrektur. Offene Systeme explodieren nicht, sie sind bereit, Neues zu denken, Neues umzusetzen und auch Neues von einer Politik zu fordern, die immer verbesserungsbedürftig ist. Wie wichtig in diesem Zusammenhang Individuation in Korrelation mit Spiritualität ist, sagt uns das Buch des Mönchs David Steindl-Rast: Ich bin durch Dich so ich.  Wirksam in dieser Welt ist die wahre Entfaltung.  Wir brauchen neue Ideen und den evolutiven Fortschrittsglauben der früheren Nachkriegsjahre. Die Generationen müssen wieder in Bewegung kommen, um Freundliches zu realisieren, an dem alle teilhaben können und für sich Ziele definieren, die Sinn und Mut machen.

Raus aus den Inhumanisierungen

Das mitreißende Lied von Curtis Mayfield aus dem Jahr 1970  Move on up sollte uns einfach daran erinnern, dass es auf uns alle ankommt, dass sich die miesen Verhältnisse ändern, weil es mittlerweile gute Alternativen gibt, die oft die Wirtschaft unterbindet, weil sie damit kein Geld verdienen kann. Sie darf aber nicht den Ton angeben, wenn es um Menschen geht. Da sind Machtstrukturen entstanden, die völlig in eine zunehmende Inhumanisierung führen können, wenn man hier nicht deutlich  umdenkt. Der Mensch wird oft für blöd verkauft und wenn er sich gut informiert, bemerkt er den Betrug. Diese Möglichkeiten haben wir zum Glück, uns nicht von Interessenvertretern einreden zu lassen, es gäbe gar  keine andere Lösung. Die gibt es immer. Die erfordern aber Engagement, das keiner mehr so richtig für nötig hält. Schließlich hat man ja studiert, damit man sich nicht mehr anstrengen muss und eine ruhige Kugel schieben kann, die aber leider in die Sackgasse führt.  Das ist die zynische und materialistische Gesellschaft, die Inhumanität verteidigt bis ins Private hinein, wenn auch so viele Erkenntnisse schon so lange dagegen sprechen. Wie kann das im 21. Jahrhundert  möglich sein, wo doch so vieles kommuniziert wird? Nun, Informationen auch richtig zu verstehen und zu begreifen, dass sie Auftrag sind und nicht Blumenschmuck, den man sich mal eben leistet. Jeder Einzelne ist aufgefordert, dem Unheil ein Ende zu setzen, damit es sich nicht ausbreitet und alles verseucht. Der Abstieg einer Gesellschaft beginnt mit den Inhumaniserungen auch über bürokratische und rechtliche Hürden sowie durch völlig unnötige repressive Maßnahmen gegen Menschen, die anderen keinen Schaden zufügen. Solange ein Staat archaisch handelt, sind wir nicht weit entfernt von einer möglichen wiederholten Barbarei, weil alles und jeder auf das Ganze einwirkt. Wenn wir diese Verantwortung endlich begreifen würden, wären wir befreit zu einem Engagement, das aus dem Jammertal herausführt in eine bewusste Aktivität im wahren christlichen und demokratischen Sinne, das keine Partei momentan so richtig angehen will auch gegen ein determinierendes Pathologisierungssystem, das sich gegen die Gesundheit und das Wohl von Menschen richtet: Ausgrenzung statt Verständnis. Und was wir nicht verstehen wollen, können wir nicht heilen.

David Steindl-Rast: Ich bin durch Dich so ich. Münsterschwarzach 2016

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