Die Vergiftung der Politik durch negative Anthropologien

Medial scheint es mal wieder Mode zu sein, denjenigen das Wort zu erteilen, die ein schlechtes Menschenbild propagieren. Das Böse würde in uns allen lauern und sein Unwesen ständig treiben. Politisch bedienen sich die reaktionären Parteien gerne und ausgiebig dieses negativen Denkens und wollen in diesem Sinne immer wieder restriktive und repressive Gesetze erlassen. Befürworter dieser Haltung gibt es viele auch unter denen, die es besser wissen müssten aus Vernunftgründen, denn die Realität gibt diesen Pessimisten durchaus nicht recht. Aber man beharrt konstant auf negativen Anthropologien und der sogenannten Sündhaftigkeit des Menschen, um Menschen schädigen, diskriminieren  und stigmatisieren zu können. Es scheint so zu sein, dass diese menschliche Schwäche einen Gegenpol konstruieren muss. Man erträgt nicht, dass das Böse oft ein archaischer Affekt ist bis auf sehr wenige psychopathische Anwandlungen. Das sind Ausnahmen. Die Regel sieht ganz anders aus. Da sterben Menschen lieber, anstatt durch den Verzehr von Menschenfleisch zu überleben (Flugabsturz in den Anden). Die guten Taten überwiegen eindeutig vor den schlechten. Wir könnten sonst gar nicht überleben. Aber der Mainstream beharrt auf der These, der Mensch sei im Grunde seines Wesens schlecht und man unterstellt ihm dann auch im Zweifelsfalle lieber das Schlechte, anstatt ihn als Gottes Schöpfung zu begreifen. Das Szenario der negativen Unterstellungen ist vielfältig und enorm produktiv, weil es Argumente liefert für die Unterdrückung von Menschen, anstatt sie zu fördern und zu unterstützen auch in schweren Zeiten.

Der Sozialdarwinismus greift also um sich und vergiftet das gesamte gesellschaftliche Klima. Es fehlt komplett die Einsicht, dass Menschen sich so verhalten, wie sie behandelt werden. Klügere Menschen begreifen diesen Zusammenhang und bleiben fair. Pessimisten  suchen Gründe für ihr Fehlverhalten, für fehlende Empathie in den vermeintlichen Defiziten der Anderen, ohne die eigenen Maximen zu hinterfragen. Ein geistig-seelisches Wachstum ist nicht jedem vergönnt. Dieses Gift der Verdächtigungen verunstaltet nur die Verdächtigten. Das wirklich Tragische an diesen Negativhaltungen: Es gibt keine Heilung. Und so verliert man nach und nach auch das Wissen um Heilung, Ganzheit und Gesundheit. Die Realität wird in ein Korsett der Unwissenheit gezwängt, durch das Probleme zementiert, aber nicht mehr gelöst werden. Es fehlt der humane Weg, der sich verantwortlich fühlt und das Bestmögliche aus jeder Situation machen möchte. Ich muss also überzeugt sein, dass sich diese Anstrengungen lohnen und am Ende Heilung und Frieden entstehen, wenn das negative Denken, das zu Schädigungsverhalten führt, enttarnt worden ist. Macht und Machtmissbrauch bedienen sich gerne der negativen Anthropologie, weil man Menschen nicht ernst nehmen muss in ihren Nöten und Sorgen. Die stößt man dann noch gerne nach  unten, weil ja Hierarchie als notwendig erachtet wird. Aber das hat Folgen für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft. Spaltungen führen zu Krankheiten und Schwächungen, die keiner wollen kann.

Es wird Zeit für eine positive und humane Anthropologie, die vorsätzliche Schädigungen aus Konkurrenz und vermeintlichen Wettbewerbsgründen unterlässt. Eine Politik, die Menschen instrumentalisiert, hat ihren Ruf verspielt und sollte sich eher fragen, wie man das Beste aus Menschen herausholt, anstatt sie mit dem Übelsten eines schlechten Menschenbildes zu konfrontieren. Das gilt für ein konstruktiveres Ausbildungs- und Bildungssystem, das sich immer mehr dem unklugen Mainstream verschreibt, weil das heute die Karriere sichert.  Menschenfreunde bringen es nicht fertig, andere gezielt zu schädigen. In diesem negativen Bewusstsein zu handeln setzt wohl sehr viel Selbstgerechtigkeit voraus oder eben niederste Rachemotive. Dabei ist es wirklich kein Verbrechen, Zusammenhänge aufzudecken und zu klären, damit weniger Verlogenheit das Zusammenleben belastet. Menschenfreundlichkeit erlaubt mehr Authentizität, das zu sein, was man ist: ein guter Mensch mit guten Absichten und dem Wunsch nach Verständigung. Wer andere Menschen schädigt, hat keine guten Absichten. Er ist der Vergifter und meistens auch derjenige, den er im Anderen bekämpft. Aber die Menschheit besteht nicht aus derart unreflektierten Menschen, die ihre Macht missbrauchen und gerne auf der Schlechtigkeit des Menschen bestehen, um ihre Taten zu legitimieren. Das scheint das eigentlich Böse zu sein. Diesem schleichenden Gift kann man sich nur entziehen, indem man denen den Spiegel vorhält, die immer wieder nach repressiven Gesetzen und nach Gewalt gegen Menschen schreien.

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