Weisheit aus dem Jenseits

Der Psychotherapeut und Psychologe Viktor Terpeluk entwickelt in seinem Buch eine Therapie, die die jenseitige geistige Welt für real hält und entsprechende Erfahrungen für den Heilungsprozess wirksam machen will

Noch ist es ein schwieriges Unterfangen, Karma, Reinkarnation und Verschränkungen auch als Möglichkeit für psychischer Erkrankungen zu betrachten und entsprechende Maßnahmen anzuwenden, die diese Determinierungen wieder aufheben können. Das Urprinzip hier lautet: Liebe. Diese Liebe kann der Mensch wieder erfahren, indem er sich an hoch entwickelten geistigen Wesen orientiert und diese um Unterstützung bittet. Ihre Macht liegt darin, dass der Mensch hier vertraut und nicht nur glaubt. Dabei geht der Autor von der Prämisse aus, dass persönliche Weiterentwicklung und Reifung vor allem über die Liebe möglich ist und nicht nur – oder auch gar nicht – über theoretische Erkenntnisse. Wir müssen uns heute auch eingestehen, dass die oft einseitige Philosophie keine Lösungen weiß und Ratlosigkeit in wichtigen Fragen des Lebens zurücklässt, ja sogar Täuschungen unterliegt, weil Vernunft und Verstand nicht den ganzheitlichen Geist umfassen. Letztlich erschließt sich der transzendente Geist nur wirklich über die Liebe und nicht über die Berechenbarkeit. Wer also auch Beziehungen berechnen will, der erfährt die wahre Liebe nicht und erhält keine höheren Einsichten über unser Dasein und seine Möglichkeiten auch im Jenseits. Es ist also eine Informierung aus diesen höheren Bereichen nur möglich über das Tor der Liebe, die man gibt und auch empfängt – so der Autor. Diese Bewusstseinserweiterung ermöglicht Heilung auch der Störungen, die Menschen verursachen durch Schlechtigkeit, Unwissenheit und Lieblosigkeit.

Die transzendente Welt infomiert

Die vielen Erfahrungsberichte, die heute eine eigene Wissenschaftlichkeit begründen können, weil diese globale Kommunikation möglich wurde, machen den Diskurs über jenseitige Welten notwendig.  Wir müssen solche Ereignisse wie Nahtoderfahrungen und mediale Durchsagen ernst nehmen, denn der Mensch hat sich kollektiv verirrt und diejenigen, die an Verirrungen leiden, sind  nur ein Symptom des kollektiven Irrtums bzw. Nichtwissens über die Dimensionen des Daseins als körperliches und rein geistiges Wesen. Für Immanuel Kant waren Gott, Freiheit und Unsterblichkeit nur regulative Ideen, aber ihnen kommt nach heutigen Erfahrungen Realität zu, die nicht länger geleugnet werden kann und auch bei der Heilung gerade von psychischen Erkrankungen eine große Rolle spielen, indem man diese Realitäten einbezieht für die Überwindung von Leid und Negativismen. Es kommt auf die Gedanken und Handlungen des Einzelnen an, die in Resonanz schwingen mit den höheren oder auch weniger höheren geistigen Wesen je nach Reifungszustand. Dabei spielt die Überwindung der Selbstsucht oder des Egos eine entscheidende Rolle, denn das Ego ist Trennung von der prinzipiellen Verbundenheit des Menschen auch mit höheren Mächten, die ihm beiseite stehen können, wenn er sie akzeptiert und respektiert.  Die Individualisierung des Selbsts bezieht sich dann auf die eigenen Fähigkeiten und Aufgaben, die die Evolution der Menschheit voranbringen sollten und nicht auf die Idolisierung des eigenen Ichs und seiner selbstsüchtigen Ziele der Maximierung des vermeintlich Eigenen. Oft ist das Ego ein Selbstmissverständnis und bleibt deswegen stecken. „Es geht im Wesentlichen um die Transformation vom Ich zu überpersönlichen, göttlichen Selbst.“ (S. 97).

Die höchste Form der Selbstverwirklichung

Was der Mensch in Wahrheit und Gesundheit sein kann, ist nicht die Dimensionierung seines Selbstbildes, seiner subjektiven Vorstellungen über sein Leben, sondern um eine Belehrung von höchster Stelle über die wahre Fülle des Daseins jenseits aller Materialität. Sie ist dann zugleich auch höchste Freiheit, den negativen Erfahrungen wieder zu entkommen durch Einsichten in die Kraft der Liebe zu allen Lebewesen und dem Planeten gegenüber gegen Ausbeutung, Missbrauch und Schädigung. Die Psychotransformation der Therapie von Viktor Terpeluk  liegt in der Überwindung von negativen Eigenschaften durch die Erfahrung universeller Liebe, die kein Abstraktum ist, sondern sich ereignet in der Begegnung mit hoch entwickelten Wesen wie Jesus Christus durch seine ewig andauernde und erfahrbare Liebestätigkeit. Wer glücklich wird in diesem Leben, richtet keinen Schaden an, sondern will das Glück anderer befördern auch für eine Transformation der Menschheit zu mehr Verwirklichung des Guten, Wahren und Schönen. Ein erfülltes Leben richtet sich nach der Offenheit gegenüber einer transzendenten Welt, die berät, begleitet und befördert bis zur Weisheit über den Grund dieses Daseins, das eine Vorbereitung auf ein Leben im Jenseits und damit  Kontinuität im Sinne einer spirituellen Ethik ist, die das gesamte Leben durchwirkt und verändert. Die heutige Egokultivierung unterstützt eher die Empfindlichkeit einer Gesellschaft, aber nicht ihre Stärke und schwache Menschen verletzen, weil sie keinen wahren Halt in sich selbst finden. Das Ego blendet und lässt sich blenden gegen jeden Wahrheitsanspruch und stabiler Innerlichkeit.

Jeder kann sich darüber hinaus die von Viktor Terpeluk angebotenen Seelenreifungsreisen im Internet anhören und diese Meditationen schon einmal für sich anwenden.

Viktor Terpeluk: Weisheit aus dem Jenseits. Warum wir leben und welche Reife wir erreichen können. Aachen 1. Auflage 2022

 

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