Fasten

Leider gehen die Meinungen auseinander, was das Fasten betrifft. Studien belegen aber den Nutzen für die Gesundheit im Rahmen der Naturheilkunde

Eine Auszeit über das Fasten zu nehmen, ist wie eine Therapie, denn man kommt auf höhere Gedanken und Erkenntnisse von Zusammenhängen. Selbst ein Trauma kann durch das Fasten geheilt werden, weil Körper und Geist loslassen von immer denselben Verletzungen, die ständig reaktiviert werden, wenn man die Denkgewohnheiten nicht überwindet. Genau die werden durchbrochen und Neues bahnt sich im Gehirn. Möglicherweise ist der Geist besonders empfänglich für neue Informationen und für die Veränderung der eigenen Glaubenssätze, die oft in die Sackgasse führen. Der Weg raus aus den eigenen Dogmen ist der in die Freiheit und in die Neuorientierung, die jederzeit möglich ist, wenn man dem Organismus die Chance dafür gibt. Die Autophagie – Yoshinori Ohsumi hat für die Entdeckung den Nobelpreis erhalten – wird angeregt und damit die Zellerneuerung durch Abtransport des Zellmülls.

Die  Erhellung

Das Fasten ermöglicht die Setzung einer neuen Ursache für die  Interpretation des eigenen Lebens, das Schatten- und Lichtseiten beinhaltet. Die Schattenseiten überwiegen, wenn ich geistig keine Fortschritte mehr mache und mein Körper einrostet und verkalkt. Gegen diese Alterungsprozesse eignet sich der zeitlich begrenzte Verzicht auf feste Nahrung und kann so schweren Erkrankungen vorbeugen. Die ersten beiden Tage sind schwierig – Andreas  Michalsen rät zu 5 Tagen -, aber die weiteren vergehen um so leichter, denn die Gedanken kreisen nicht mehr um das Essen. Alles seelisch Unverdaute kommt zur Sprache und kann bearbeitet werden. Das Bewusstsein erweitert sich und findet neue Lösungen für alte und neue Probleme. Mit einer Horizonterweiterung ist meistens auch Glück verbunden. Determinierungen machen unglücklich und können zu Depressionen führen , die die Lebensqualität schwer einschränken. Das Fasten ist in der Lage, diese Determinierungen zu beenden für eine neue Leichtigkeit des Daseins.

Der Neuanfang

Nach dem Fasten kann man das Leben besser bewältigen und es löst auch noch organische Probleme. Die werden regelrecht weggeschwemmt. Ein Neustart wird angeregt  und erhöht die Lebensqualität. Eine neue Wach- und Achtsamkeit werden so möglich vielleicht auch noch in Verbindung mit einer Meditation. Die Willens- und Entscheidungskraft verbessern sich und man findet neue Antworten auf alte Fragen, die eventuell belasten. Insgesamt initiiert die Askese den Neuanfang und bewirkt  auch die Chance des Verzeihens, weil wir uns hier auch selbst korrigieren und Verantwortung übernehmen. Reifung und Entwicklung sind so möglich durch das Finden von Synthesen, die aus den Widersprüchen und Aporien hinaus führen. Das Leben öffnet sich wieder wie auch Türen, die man für längst verschlossen gehalten hat durch Entschlackung des gesamten Organismus für eine Verjüngung  und positives Lebensgefühl. Und der wunderbare Nebeneffekt besteht darin, dass das Bewusstsein wächst,  mit guten Nahrungsmitteln die Gesundheit stärken können, wenn die Fastenzeit vorüber ist. Ein freier asketischer Körper zieht einen freien Geist und eine freie Seele nach sich, die in Dankbarkeit Glück und Sinn erfahren durch Entlastung des Organismus. Auch Blutdruck und Fettstoffwechsel werden korrigiert.  Da alle Prozesse zusammenhängen, wirkt es sich auch auf das Denken aus und Selbstkorrektur und Selbstregulation werden angeschoben.

Wer sich das Fasten alleine nicht zutraut, kann sich Unterstützung suchen z.B. bei Rüdiger Dahlke, der das regelmäßige Fasten schon lange propagiert und online anbietet.

Andreas Michalsen: Mit Ernährung heilen. Besser essen, einfach fasten, länger leben. Berlin 2019

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