Wir erleben immer wieder auch in existenziellen Lagen, dass Menschen die Kommunikation, die Auseinandersetzung verweigern. Das ist nicht Ausdruck von Stärke oder auch Hilflosigkeit, sondern ist eine Machtdemonstration. Jemand will die Oberhand erhalten und andere in die Knie zwingen. Er fühlt sich selbst als der Rechtschaffene und möchte andere ins Unrecht setzen. In Bezug auf strittige Fragen wählt der aufgeklärte und offene Mensch den Diskurs und kapriziert sich nicht auf seine egozentrisch-verweigernde Haltung. Dass die nicht philosophisch ist, leuchtet uns ein. Aber dass sie auch unmenschlich, ja grausam ist, sollte uns zu denken geben. Begeben wir uns auf die Spur des nicht-kooperativen Menschen und bleiben hier investigativ, anstatt uns stressen oder gar verletzen zu lassen von Menschen, die keine Humanisten sind und dafür auch immer neue Argumente suchen. Die Folgen von Ostrazismus (griechisch: Ausgrenzung von Andersdenkenden) sind schlimm. Menschen werden hier existenziell an den Rand gedrängt und geschädigt. Der sogenannte Rechtschaffene beruft sich dann auch auf fadenscheinige Gerechtigkeitsparadigmen, weiß aber in keiner Hinsicht Bescheid, ihm fehlen die Informationen, aber er urteilt. Das ist nicht nur extrem unklug, sondern ebenfalls Machtmissbrauch.
Diese Menschen sitzen an vielen Stellen in der Gesellschaft, sie sind zutiefst undemokratische (meist frustrierte) Wesen und halten prinzipiell andere für beschränkt und sich selbst für die Elite, die das Maß festsetzt und den Ton bestimmt. Sie entwickeln sich geistig und seelisch nicht weiter (dafür wachsen sie dann körperlich oft in die Breite), sehen keine Schuld ein und setzen alles daran, den Anderen, der investigative Einsichten gewonnen hat, auszugrenzen und mit Ignoranz zu strafen. Wer sich nicht wie sie gnadenlos unterworfen hat, wird eben kalt gestellt. Man wittert die Kritik, die das eigene Gebäude ins Wanken bringen könnte gegen einen unreflektierten Dogmatismus, der Menschen bevormunden und beherrschen will. Es ist billig und eindimensional, nicht über Werte streiten zu wollen. Hinter solchen Haltungen stecken verhärtete Analcharaktere, die zu Sadismus neigen. Ihr Blick ist nicht mehr offen, sie verschweigen und verleugnen sich auch gerne selbst um der angeblich guten Sache willen. Sie haben gelernt, es anderen recht zu machen, ohne auf die eigene innere Stimme zu hören und setzen diesen Schaden nun in einer unheilvollen Tradition fort. Es sind autoritäre Systeme, die so etabliert und zementiert werden sollen gegen Menschen, die sie als zu gering verachten und denen sie gerne die Stimme nehmen würden. Wer andere mundtot machen möchte, der muss sich den Vorwurf der Charakterlosigkeit wohl gefallen lassen. Mitläufer in autoritären Systemen waren schon immer eine Gefahr. Es ist hier nur ein kleiner Schritt in Richtung Schädigung von Menschen. Dies geschieht dann oft aus dem Hinterhalt: Mobbing, Datenschutzverletzungen, Sabotage bis hin zu schweren existenziellen Schädigungen werden dann auch noch gerechtfertigt, indem man den Geschädigten wegen seiner Nichtkonformität anklagt.
Man kann nur jedem Betroffenen und Geschädigten raten, den Mund aufzumachen und solche Maßnahmen zu entlarven, die es für nötig befinden, andere Menschen an den Rand zu drängen, die sich nichts zu Schulden kommen lassen haben. Das ist keine adäquate Lösung für Probleme, die man eben nur durch offene und wertschätzende Kommunikation lösen kann. Aber diese Ausgrenzer haben ein Interesse an Asymmetrie und damit am Willen zur Macht, der ihre Winzigkeit ein wenig beschwichtigen soll. So trösten sie sich selbst unaufhörlich und suchen Gleichgesinnte, die ihrem Ego auf die Sprünge helfen sollen. Demokratie ist kein Einheitsbrei, sie wäre dann Diktatur. Demokratie ist ständig in Bewegung – im Kleinen wie im Großen. Wo allerdings eine gewisse Lähmung und ein Reformstau eingetreten ist, da sollte der Bürger wach werden und sich besinnen, wem er wirklich seine Stimme geben möchte. Konservativismus wird da zur Falle, wo er Menschen offenkundig zu schädigen beginnt. Jedes Symptom hat eine Ursache, über die man sich verständigen muss, anstatt anzufangen, ein Symptom rücksichtslos zu bekämpfen. Es ist nie zu spät, einander zu verstehen und zu begreifen, dass jeder Mensch anerkannt und wertgeschätzt werden will und sein Möglichstes in jeder Situation tut. Ein Klima des Misstrauens, des Hasses und der Hetze vergiften die Demokratie. Das gilt auch im Zwischenmenschlichen.
Es soll aber nicht nur bei Kritik bleiben, sondern denjenigen Mut machen, die von Ignoranz und Ostrazismus betroffen sind, sich zu engagieren gegen einen Misthaufen sich selbst verherrlichender Schädiger, die den Balken im eigenen Auge nicht sehen wollen. Es gilt, sich von solchen Institutionen und Menschen nicht einschüchtern zu lassen, sondern deren Defizite öffentlich zu machen und anzuprangern, denn diese wirken oft im Geheimen und haben nicht selten einiges zu verbergen. Sie leben selbst nicht authentisch und wollen das anderen auch verweigern. Sie fühlen sich in einem Klima der Zwietracht wohler als in einem Klima der Verständigung. Sie setzen herab, entwerten Menschen, was schnell zur Schädigung von Menschen führt. Darüber sollten wir uns immer im Klaren sein, wenn wir Menschen nicht integrieren in Gesellschaft und Diskurs. Ist der Andere mir als Mensch bewusst, gehe ich behutsam mit ihm um und fühle mich verantwortlich. Wir sind alle miteinander verbunden und sollten lieber konstruktiv streiten, als uns ganz zu ignorieren. Hier wird dann ein Feindbild konstruiert, dem in der Realität nichts entspricht. Das ist unchristlich und eine reale Sünde im Gegensatz zu den vielen angeblichen Sünden, die keine Begründung finden. Und: Integration darf nicht als vollständige Anpassung verstanden werden. Wir wollen die Vielfalt und nicht die Einfalt und schon gar nicht das Nichtwissen.

Wir wissen, wie verheerend und verletzend physische Gewalt ist. Aber ist uns auch klar, dass strukturelle und psychische Gewalt dieselben Schädigungen im Gehirn bewirken wie physische? Die Zunahme mentaler Erkrankungen steht im Zusammenhang mit der Zunahme an struktureller und psychischer Gewalt in den westlichen Ländern. Selbst Bildungsinstitutionen bedienen sich struktureller Gewalt, um Menschen zu schaden. Was steckt hinter dieser Entwicklung?
Offenbar ist das Verhältnis zu Lebensmittel in den westlichen Ländern eher gespalten. Unmengen von Lebensmitteln werden weggeschmissen und viel zu viel wird trotzdem konsumiert. Das Angebot an Lebensmitteln scheint die meisten Menschen zu überfordern und viele Zivilisationskrankheiten werden durch das unreflektierte Essen verursacht. Es ist also an der Zeit sich zu fragen, was der eigene Organismus wirklich braucht und auf was man am Besten doch eher verzichtet, besonders wenn schon Entgleisungen des Stoffwechsels durch Blutanalysen festgestellt wurden. Auch wer noch keine Beschwerden hat, sollte seine Essgewohnheiten hinterfragen. Übergewicht macht krank, das haben etliche Studien bewiesen. Man sitzt auf einem Pulverfass.
Das Fasten war lange Zeit zu Unrecht umstritten. Aber der Mensch hatte in Vorzeiten nie ständig Nahrung zur Verfügung und alle Religionen betrachten das Fasten auch als spirituelle Erneuerung, als eine Besinnung auf das Wesentliche. Es scheint so zu sein, dass der Körper diese Ruhezeit einer Nahrungskarenz braucht, um lange gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden durch die Autophagie (Reinigungsprozess) der Zellen. Angesichts der vielen und zunehmenden Erkrankungen im Alter erhält das Fasten eine neue Dimension der Aufmerksamkeit. Geistige und körperliche Energien zu erneuern ist also gar nicht so schwer, wie man denkt. Der Arzt und Psychotherapeut Rüdiger Dahlke ist der Auffassung, man könne sogar durch das Fasten die Demenz abwenden. Viele Krankheiten wären vermeidbar, wenn man dem Körper die Möglichkeit zur „Entschlackung“ geben würde, damit er zu einer physiologischen Homöostase zurückfindet.
Es verwundert, dass eine Kirche, die mit so vielen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs konfrontiert ist, sich erlaubt, wiederverheiratete Geschiedene zu diskriminieren. Dieser moralische Missstand verursacht großes Unbehagen, wenn er nicht zum Austritt zwingt. Das Zölibat ist nichts für jeden und die Kirche beherbergt zu viele, die sich nicht an das Zölibat halten können. Dabei geht es ja nicht nur um die Ehelosigkeit, sondern um den Verzicht auf Sexualität. Kindesmissbrauch ist nicht als unreife Sexualität zu werten, sondern als Kriminalität, denn diese Menschen zerstören anderer Leute Leben durch ihre triebhafte Veranlagung. Der Nachwuchsmangel in der Kirche, was das Priestertum angeht, führt zu einer unkritischen Auswahl der Kandidaten, die besser einen anderen Weg einschlagen sollten, denn das Zölibat hat auch wirklich seine Vorteile, wie uns die mehrtausendjährige Überlieferung lehrt. Die Überwindung der eigenen Triebhaftigkeit setzt seelische und geistige Energien frei, die nicht nur glücklich machen, sondern auch anderen Menschen zugute kommen wegen einer höheren Empathiefähigkeit und Intuition.
Der lange philosophische Streit zwischen Dualismus und Materialismus (Daniel Dennett) und biologischem Naturalismus als Korrelationsphänomen (John Searle), der aber nichts anderes als Materialismus ist, könnte wieder zugunsten des Dualismus (Descartes) von res cogitans und res extensa entschieden werden. Dass wir nicht wissen, wie mentale Phänomene auf physische wirken, heißt nicht, dass sie es nicht können. Warum sollten mentale Entitäten nicht physische Ereignisse verursachen oder gar in gewisser Weise überwinden, so dass sie gar nicht wirksam werden wie die Nonnenstudien gezeigt haben. Nonnengehirne wurden obduziert bei Feststellung von Alzheimer-Ablagerungen, die aber im Leben der Nonnen nicht zu Alzheimer geführt haben. Wir sind also nicht unser Gehirn, sondern weitaus mehr als ein physiologisches Korrelat.
Die doch erschreckende Debatte um Renationalisierung ist Ausdruck einer Hilflosigkeit gegenüber einem Wandel, der Komplexität und damit Entfaltung und Entwicklung im eigenen Land behindert. Innovation bleibt hier ein Schlagwort ohne Performanz. Positive Reformen weichen Repressionen, die den Rückschritt im Humanen salonfähig machen wollen. Wer so argumentiert, der verrät die internationale Idee der Anerkennung von Heterogenität und damit die Idee der Vielfalt, die nicht zur Einfalt verkommen darf. Der kleinste gemeinsame Nenner wird zur Falle. Diese Tendenz eines simplifizierenden Korsetts spüren viele und wollen die europäische Idee lieber aufgeben. Ein Europa, das über zunehmende strukturelle Gewalt etabliert wird, das muss zugrunde gehen. Europa kann nur überleben, wenn es nicht zu einer Innovationsblockade wird, sondern Entwicklung beschleunigt zum Wohle aller. Davon ist es aber weit entfernt. Es muss aushalten, dass nicht alles vereinheitlicht werden kann und muss. Wir sind mehr denn je auf den Einfallsreichtum von Menschen angewiesen, da im Zuge der Digitalisierung die künstliche Intelligenz in vielen Bereichen mit den Leistungen von Menschen konkurriert.
Ist es nicht merkwürdig, dass ausgerechnet die konservative Partei so viel von Integration redet, die aber eine gesunde Integration von Inländern schon nicht schafft und von ihrem Lohndumpingkurs nicht ablassen will, sich nun das Projekt Ausländerintegration auf die Fahne schreibt. Wohl gemerkt, der AfD wollen wir keine Argumente liefern, aber diese Partei der offenkundigen Ausgrenzung von vermeintlich nicht Konformen im eigenen Land, die gnadenlose Selektion über informelle Ausgrenzung betreibt in Bezug auf Leistunswilligkeit und scheinbarer Leistungsunwilligkeit. Ausgerechnet diese Partei will sich nun der Integration von Menschen widmen, deren Werthaltung zunächst einmal eine andere ist als die des Westens. Und es hat sich auch herumgesprochen, dass unser Wohlstand auf deren Kosten stattfindet. Eine ganz schwierige Lage für Deutschland und den Rest der westlichen Welt. Viele Schief- und berufliche Bedarfslagen im eigenen Land ließen sich auch über entsprechend gute Bezahlung lösen.
Die Wahlergebnisse haben es wieder ans Tageslicht gebracht. Drittstärkste Partei im Lande ist die AfD, die Partei vor allem der doch sehr eigenartigen Männer. Obwohl alle anderen demokratischen Parteien sich sehr darüber entrüsten, sollten sie begreifen, dass dies ein Symptom ist für ein faschistoides Denken, das auch in anderen Parteien einen Nährboden hat. Letztlich geht es insgesamt darum, Vielfalt und Heterogenität abzuschaffen. Auch unter dem Deckmantel von Wettbewerb und Konkurrenz ( sicher nicht Ausdruck von Wissenschaftlichkeit), wie sie auch in die Universitäten Einzug gehalten haben, versteckt sich so manche Sinnentleerung. Wer das Konkurrenzdenken im Land dermaßen anheizt, der muss sich auch nicht über eine AfD brüskieren. Hier im Land wird vieles übertrieben. Und wie hat man sich nach der Wende über die Gleichschaltung von Lebensläufen aufgeregt und sie nun zum beherrschenden Prinzip der Auslese gemacht. Wer und was alles im Land diskriminiert wird, um Menschen einzuschüchtern und so zur Aufgabe der Kritik oder in die Spur zu zwingen, ist beschämend. Die Ressentiments gegen Menschen werden größer auch innerhalb Deutschlands oder sind noch lange nicht überwunden. Einfache Lösungen bedeuten auch hier oft Menschenrechtsverletzungen. Aber das will keiner hören, wo es uns doch ach so gut geht.
Wir sind damit konfrontiert, dass Politik zunehmend autoritärer wird. Das gilt dann aber auch für die Wissenschaften, die sich zunehmend abschotten gegen Kritik und neue Ideen. An neuen Ideen mangelt es eben auch der Politik. Einfallslosigkeit ist ein Syndrom dieser Zeit. Dabei steht so manche Theorie auf sehr wackligen Füßen. So werden weiterhin Dinge behauptet, die nicht hinreichend begründet sind und für die es wahrscheinlich nie einen Beweis geben wird. Dies gilt insbesondere für die Genthese in Bezug auf mentale Erkrankungen. Wir wissen, dass diese These zum Genozid geführt hat. Daran festzuhalten, obwohl vieles dagegen spricht, kann nur als Ausdruck dessen gewertet werden, keine neuen und affirmativen Behandlungen anzustreben, die Menschen wieder vollständig ins gesunde Leben integrieren können. Man will hier Kritiker vorschnell in die Ecke der Verschwörungstheoretiker stellen, anstatt zu überlegen, wo vor allem diejenigen Recht haben könnten, die es gut beurteilen können. Die Abwertung von Kritik ist ebenfalls Ausdruck eines sich zu autoritär gebenden Wissenschaftsselbstverständnisses und einer rücksichtsloser werdenden Politik. Neue Ideen beinhalten aber immer Fundamentalkritik und wurden eigentlich oft mit ihrer Entstehung auch in der Geschichte von Wissenschaft torpediert. Das Prestige von Wissenschaftlern steht auf dem Spiel und auch hier entwickelt man ungern eine Kultur der Fehlerkorrektur. Gute Gründe jedoch müssen zu einem Umdenken führen.