Überschätzte Vernunft

Reine Vernunft führt nicht selten zu falschen Interpretationen und Analysen. Die Philosophie ist eine Männerdömäne und eine gehirnmäßig linkslastige Angelegenheit. Die Wahrheit verfehlt sie nicht selten und schafft auch Probleme, die eigentlich keine sind. Sie widerspricht oft der Ganzheitlichkeit des Menschen. Für die Wahrheit brauchen wir Gefühle, Intuition und Empathie der reinen Liebe. Wer in der Liebe lebt, macht weniger Fehler und verirrt sich nicht im Dschungel der Unwahrheit und fehlenden Wahrhaftigkeit. Reine Liebe ist keine Berechnung und keine Begierde. Hier können wir unseren Lebensmenschen finden, nach dem sich viele sehnen. Die Vernunft stellt oft falsche Zusammenhänge her, weil ihr die Erdung über die Liebe fehlt. Reine Liebe will die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Sie ermöglicht den Durchblick, den wir brauchen, auch um unheilvolle Gedanken zu korrigieren. Philosophen leben nicht selten in der Unwahrheit, in der Verfehlung der eigenen Gefühle. Authentizität und Identität erschließen sich nicht durch reines Denken.  Die Liebe verleiht uns Selbstbewusstsein gegen den ewigen Zweifel der Vernunft. Auch Sokrates, der uns aufklärte über unsere Irrtümer und die Liebe zur Wahrheit thematisierte, musste sterben wegen Unfähigkeit von Menschen, seine  Absicht zu erkennen, nichts einfach so hinzunehmen, sondern nachzudenken in der reinen Liebe zur Wahrheit. Hier bedarf es des ganzen Menschen,  ohne etwas abzuspalten. Die Götter hat Sokrates ignoriert, er wollte das Menschsein befördern, das sich der Wahrheit annähert ohne Orthodoxie.

Echtes Selbstbewusstsein

Es ist die Frage, ob wir überhaupt etwas erkennen, ohne unsere Gefühle zu befragen und sie auch ernst nehmen. In der Weite des Herzens verstehen wir richtig und können andere positiv beeinflussen. Dafür müssen positive Gefühle zugelassen werden. Hier ist auch die Selbstkorrektur möglich, die nicht das Selbstbewusstsein angreift, sondern erst festigt. Ich kann zugeben, Fehler gemacht zu haben, die meistens mit einem Verlust des Selbstbewusstseins einhergehen. Reine Liebe kennt keine Widersprüche und Ambivalenzen. Sie kann  heilen, indem sie daran erinnert, dass Menschen in ihrem tiefsten Inneren erkannt werden wollen. Hier zerreißt die Vernunft oft genug den Zugang zur Sicherheit, dass ich meistens zu wenig weiß, um urteilen zu können. Wir sind uns gegenseitig verpflichtet, uns zu verständigen, bis wir uns richtig verstanden haben und so ein stiller Friede eintritt, in dem sich Gott offenbart. Er ist da, wenn wir ihn suchen. Denkend können wir uns ihm nicht unmittelbar annähern, sondern in der Gnade der reinen Liebe, dass das Christentum ja eigentlich ist. Vordergründige Haltungen werden in ihrer Oberflächlichkeit durchschaut und korrigiert. Wir leben in der Wahrheit nicht durch reines Denken, sondern in allen Instanzen des Daseins. So wird Entwicklung und Reifung möglich. Einseitigkeiten verursachen Fehler, die Menschen voneinander trennen. Diese Trennungen verursachen Leiden.

Positive und reflektierte Gefühle

Wenn wir ehrlich sind, können wir unseren Gefühlen trauen, insofern sie reflektiert sind. Alle Tragik im Leben beruht auf Fehlinterpretationen und Missverständnissen, die wir beheben müssen. Man darf sie nicht einfach bestehen lassen, denn sie wirken weiter negativ. Menschen gelingt das Leben nicht wegen reiner Vernunft, sondern in der Ehrlichkeit der Gefühle. Die Irrtümer von Menschen bewirken nur weitere Verirrungen. Gegen diese Verirrungen hilft die emotionale Wahrheit. Ein gutes Herz schützt uns vor diesen Entgleisungen im Denken. Wer Philosophie studiert, der muss sich intensivst um seine positiven Gefühle kümmern, damit ich nicht zu dem Schluss komme, gar nichts zu wissen. Ich muss mich selbst erfassen und in dieser Erkenntnis handeln und nicht grübeln. Nicht alle unsere Gefühle werden erwidert, aber ich selbst darf meine Grundstimmung nicht negativ beeinflussen lassen. Wer gezielt verletzt, der macht sich auch schuldig, gerade wenn er das Scheitern eines Menschen in Kauf nimmt und alles dafür tut, damit das Leben scheitert. Leider existieren Menschen, die aufgrund falscher Moral Verbindungen zerstören. In der Philosophie geht es auch um das Gelingen des Lebens durch die Liebe zur Weisheit als Motor des Lebens und der Lebendigkeit.  Ohne diese Liebe wird die Philosophie zu einem Gedankenkarussel und führt in den Kreislauf des Leidens und der Blockaden. Fühlendes Denken führt nicht in den Irrtum, sondern in die Freiheit der eigenen Wahrheit. Das Band zwischen Menschen darf nicht durchschnitten werden durch falsche Polarisierungen.

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