Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass viele psychische und organische Erkrankungen durch Angst und Stress entstehen, da die entsprechende Neuroendokrinologie das System angreift und so verändert bis in die Genexpression hinein, so dass sie chronisch werden, wenn dieser Kreislauf nicht durchbrochen
Menschen sind den unterschiedlichsten Stressoren ausgesetzt in Familie, Schule, Ausbildung, Arbeit und Beziehungen. Man sollte das menschliche Miteinander auch nicht idealisieren, wie es derzeit nach Corona die Embodiment-These versucht. Der Mensch ist, wenn er nicht genügend aufgeklärt und reflektiert ist, in erster Linie ein Stressfaktor und triggert andere, weil er selbst auf einem permanenten Pulverfass sitzt, das nur darauf wartet, wieder einmal zu explodieren. Der innere Haushalt ist weit davon entfernt geordnet und in Homöostase zu sein. Unausgeglichene Menschen sind Störfaktoren und neigen dazu, nicht hinzuhören, sondern ihr Stressniveau möglichst zu vervielfältigen und in ihr Level der Kampfeslust zu ziehen. Alles ist hier auf Angriff gepolt und lechzt nach dem Auslöser. Das ist deren gelerntes Programm, nach dem sie nun schon süchtig sind. Sie kennen nicht die Besonnenheit, erst einmal nachzudenken und ihr Bewusstsein zu erweitern, damit sie überhaupt verstehen können, worum es geht. Solche negativen Voreinstellungen vergiften unser Dasein und machen das Zusammenleben äußerst schwierig bis unerträglich.
Alles eine Frage der Einsicht, der Besonnenheit und der Übung
Aber der eine oder andere hat längst begriffen, dass er aus der Stressfalle heraus muss, die Institutionen und andere Menschen verursachen. Er muss heraus, um gesund werden zu können und er sollte sich den Stressoren entziehen, den Arbeitsplatz wechseln und seine Beziehungen überdenken. Auch das Vorurteil, Singles würden krank werden, weil sie keine Beziehung haben, ist erwiesenermaßen falsch. Hier setzt man unklugerweise Menschen unter Druck. Es gibt Singles, die wählen ihren Status ganz bewusst, weil sie die Auseinandersetzungen leid haben und die Ruhe und die Ausgeglichenheit vorziehen, die auch gute und wahre Freunde vermitteln können. Nicht jeder findet seinen Seelenpartner und das macht schon wieder Stress, weil alles ständig zur Disposition steht und in den Streit führt. Auf den wollen gerade Meditierende aber verzichten, denn das alte Stressprogramm wird hier wieder aktiviert. Und bitte: Diskurs ist kein Streit und setzt viel besonnenes Denkvermögen voraus. Der Diskurs beflügelt, der Streit (Angriff) auch der vermeintlichen Besserwisserei setzt die krank machende Neuroendokrinologie in Gang. Entkommen können wir dem nur, indem wir uns mit Menschen umgeben, die wenigstens verstehen, dass man auf einem Entressungsweg ist und so den Organismus umprogrammiert auf Entwarnung und Entstressung.
Keine Idealsierungen des menschlichen Miteinanders
Man tut gut daran, eine Auswahl zu treffen und sich nicht mehr beliebig den Stressoren auszusetzen, wenn man die physiologischen Zusammenhänge einmal erkannt hat. Leute, die sich nicht im Griff haben, vieles einfach nicht intellektuell verstehen, sich nicht beherrschen können und nur darauf warten explodieren zu können, um ihrem Frust Luft zu machen, müssen entweder an sich arbeiten oder gehen besser, um nicht mehr Schaden zu verursachen. Jeder hat die Wahl, auch auf ein cholerisches „Temperament“ Einfluss zu nehmen. Nichts ist wirklich festgelegt, aber es bedarf der Einsicht, dass man andere nicht mit seinem Stressniveau belasten kann. Das gilt auch für Arbeitgeber, Arbeitskollegen und sonstige Bekannte. Wer in die Meditation geht, der verändert auch sein ganzes Leben. Nichts bleibt, wie es ist, wenn es nicht erträglich war. Diese Transformationsprozesse wirken überall hinein und man ist nicht mehr bereit, alles hinzunehmen, was einen stört, was die Homöostase beeinträchtigt oder die oft fehlende positive Grundeinstellung anderer offenbart. Ich muss mir m Klaren sein, dass jedes Insistieren auf Angriffs- und Dominanzverhalten andere Menschen in die Flucht schlägt. Niemand lässt sich das auf Dauer gefallen und jeder sollte sich fragen, was ihm eine Bekanntschaft wert ist. Wer sie mit Füßen tritt und sich dabei auch noch selbst glorifiziert, wird keine wirklichen Freunde für sich gewinnen können. Oft tritt auch die Unterschiedlichkeit von Menschen zu Tage, auf die einige Menschen aggressiv reagieren, anstatt neugierig und interessiert zu sein.
Neues Denken schafft Freiraum für Transformation
Es sei noch einmal auf Dr. Joe Dispenza hingewiesen, der uns einen sehr guten Weg aus der Stressfalle aufzeigt und so auch die Transformation in Gang setzt, die wir brauchen auch für bessere Verständigungen oder auch Einsichten, wer man selbst und der andere wirklich ist. Wertschätzung beginnt dort, wo ich meinen eigenen Frust nicht einfach ablade (und dem anderen die Chance auf Erklärungen einfach nehme) und erst dann zufrieden bin, wenn der andere auch im Stress ist. Fehlende Offenheit für Neues ist hier oft der Hintergrund und wird bekämpft. Manche Wege müssen sich trennen, wenn Menschen nur darauf warten, dem anderen ein Label zu verpassen und heftig in die Kerbe hauen (und damit ihr eigenes Selbstverständnis aufblähen), die schon andere absichtliche Missversteher vorbereitet haben. Neues erzeugt Widerstand. Aufgeschlossene Menschen sind eher noch rar. Manche leiden sehr unter der Gewalttätigkeit alter Denkweisen. Wir brauchen auch wieder mehr Poesie und Musik für die Erneuerung. Stress kostet uns die Gesundheit und viele Jahre unseres Lebens, weil sich unter Stress auch die Telomere verkürzen. Über Meditation können wir diesen Vorgang stoppen und sogar rückgängig machen -so die neueste Forschung. Sicher sind diese Erkenntnisse in Bezug auf die Meditationsforschung der Weg in eine andere Gesellschaft, die bessere Arbeitsatmosphären schaffen muss und Menschen achtsamer mit ihrer Freizeit umgehen müssen. Keiner befördert Gesundheit durch Stresserzeugung. Wer sich hier die inneren Vorgänge im Organismus anschaut, der wird ein bewussteres Leben führen. Es ist noch ein langer Weg in die Evolution.