Es ist bewiesen, dass es transgenerationale Belastungen gibt. So ist es auch nicht unmöglich, dass die Zunahme von mentalen Erkrankungen noch mit dem Dritten Reich in Verbindung steht. Die Nachkriegsgeneration leidet also höchst wahrscheinlich noch unter den Grausamkeiten der Deutschen gegenüber Juden und anderen Minderheiten. Und sie leidet wieder gegen das Vergessen. Es ist nicht vorbei und die Schuld wiegt weiter schwer. Teilweise sind Menschen mittelbar davon betroffen, obwohl sie keine direkten Opfer gewesen sind. Was ihnen bleibt, ist ein Bewusstsein zu entwickeln, dass sie Betroffene sind und erkranken durch die tiefe Schuld einer Nation, der sie angehören. Diese Betroffenheit irritiert immer noch im höchsten Maße, denn wir können uns nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, dass eine Kultur des Denkens und der Zivilsation so zerstört werden kann. Dass es gerade die Deutschen betrifft, die mentale Erkrankungen entwickeln, ist also nicht so verwunderlich. Wir leiden immer noch unter diesen Greueltaten, die wir nicht begreifen, die aber so schwer belasten, dass einige erkranken. Also kann es auch kein Vergessen geben. So tragen wir mehr oder weniger bewusst diese schwerwiegenden Belastungen des Holocausts weiter aus und müssen sie auch entsprechend behandeln, indem wir eine Trauerkultur beibehalten, die mahnt, das Andere und das Fremde zu achten und die Verantwortung für Fehlentwicklungen oder Krisen bei sich selbst zu suchen.
Der grandiose Deutsche, der wieder in seinem Wahn denkt, er sei die Krönung der Schöpfung, ist eine Zumutung, die einige nicht ertragen und sich von denjenigen verfolgt fühlen, die wieder deutschnationale Parolen unterstützen. Derartig deutsche Selbstverherrlichung ist nur Ausdruck eines berechtigten Minderwertigkeitsgefühls, das von schwachen Zeitgenossen nicht akzeptiert wird. Wer aber heute den Krieg für sein Problem verantwortlich macht, sollte genau bedenken, auf welcher Seite er steht. Hitler und die Deutschen haben den zweiten Weltkrieg zu verantworten und damit ein Grauen in die Welt gebracht, die die gesamte Zivilisation ruiniert hat in einer bestialischen Systematik, die eben noch viele Generationen danach betreffen wird. Diese Folgen sind schwer zu therapieren, wenn man sie nicht mitbedenkt. Sich verfolgt zu fühlen hat also gute Gründe. Das Grauen wirkt weiter und wird genau durch diejenigen wach gerufen, die die deutsche Schuld leugnen. Eine Verjährung dieser Pathologie gibt es nicht. Die Verdrehung historischer Fakten hat Methode und ist nicht nur Dummheit. Dass es deutsche Nachkommen sind, die unter der damaligen Vernichtung leiden, ist ein Teil der Verarbeitung von Schuld.
Die Gründe für den Ausbruch von Vernichtungsgewalt liegt in einem existenziellen Bedrohungsgefühls, das nach Schuldigen sucht., um ein Ventil für die damit verbundenen Aggressionen zu schaffen. Das galt nie für die gesamte Bevölkerung. Bildung ist ein gewisser Schutz vor solchen Primitivismen, aber kein hinreichender. Wer nicht gelernt hat, seine Triebe zu hinterfragen oder zu beherrschen, der bleibt ihnen ausgeliefert. Das Animalische ist nicht das Gute im Menschen, sondern kann zu tödlichen Aggressionen führen. In der Schuldzuweisung manifestieren sich Aggressionen gegen eine Religion oder ein Volk, das ja real niemals für eine negative Entwicklung verantwortlich ist. Wir sind alle Menschen mit denselben Veranlagungen und Problemen. Hier setzt die Bewusstseinsarbeit an, die sich über das subjektive Bewusstsein in den Bereich des überindividuellen Überbewusstseins hineinentwickelt, wenn der Mensch durch Askese seine Triebstruktur überwindet und problematisiert. Die Entwicklung der inneren Freiheit ist ein Schutz vor den Ausbrüchen von Gewalt und Zerstörung und sollte auch so früh wie möglich vermittelt werden, anstatt so zu tun, als wäre die Triebstruktur eine gesunden Verfassung. Sie ist der noch nicht ganz zu sich selbst gekommene Mensch, dem sich die Ganzheit seines Daseins in der Möglichkeit zur Vollkommenheit im göttlichen Überbewusstsein noch nicht erschlossen hat. Die Aufarbeitung von Schuld im völkerrechtlichen Sinne gelingt nicht ohne die Einsicht in die Verfassung des Menschen an sich. Es geht nicht darum, dass der Mensch auf alle seine Triebe verzichtet, aber um sich weiß, dass er verzichten kann, ohne dass dieser Verzicht zu Hass, Aggressionen und Gewalt führt. Der erarbeitete Abstand zu sich selbst und die Selbstrelativierung ermöglichen den inneren Frieden auch in schwierigen Zeiten. Das ist erlernbar und nicht von Gnade abhängig. Wir stehen also dem Völkermord nicht ratlos gegenüber, sondern können uns in der vertikalen Verankerung tief transformieren und begegnen dem Anderen und dem Fremden über diese Orientierung im höchsten Bewusstsein als Gleiche.
Wenn Thomas Hobbes den Naturzustand des Menschen als aggressiv und gewalttätig bezeichnet, dann hat er den von sich entfremdeten unbewussten Menschen im Auge, der seine vielfältigen Triebe auslebt. Sein Menschsein ist sich seiner selbst nicht bewusst geworden. Er funktioniert auf einem Niveau des labilen Gleichgewichts. Ein Staatsvertrag reicht hier nicht aus, was die Geschichte lehrt. Der Mensch ist „gut“, solange seine Triebe befriedigt werden und sei es nur der Geltungstrieb und er sich selbst nicht reflektiert. Das Dritte Reich hat gezeigt, dass nicht Kultur und Bildung vor solchen Atavismen schützen, sondern die kontinuierliche Arbeit an sich selbst – das Bewusstsein, dass wir menschlich scheitern, wenn wir nicht über uns selbst hinauswachsen. Die Ambivalenz besteht darin, dass kollektive Schuld anerkannt werden muss, weil ihr unbestrittene Taten zugrunde liegen, aber von willkürlichen Schuldzuweisungen Abstand genommen werden sollte, die oft genug von eigenen realen Schädigungen ablenken und ein Interesse an der Verabreichung von Schuldkomplexen signalisieren. Ethik und Psychologie liegen nicht selten im Widerstreit. Es ist auch nicht legitim, allen Menschen schlechte Absichten und Gewalttätigkeit zu unterstellen, wie es in rechtskonservativen Kreisen üblich ist, um repressive und deliberale Gesetze durchzusetzen. Auch die Ethnologie hat gezeigt, dass auch der Naturzustand in Friedenszeiten eben gut ist.

Die Heilungsliteratur legt viel Wert auf die Überwindung von negativen Emotionen. Maria Sanchez versucht in ihrem Buch Die revolutionäre Kraft des Fühlens zu erläutern, dass negative Emotionen erst einmal bewusst empfunden werden müssen, bevor man sie dann durch höhere Reflexion auflöst. Sie unterscheidet das ungeliebte Kind vom geliebten Kind, das anerkannt werden will, seine negativen Emotionen deswegen unterdrückt und verdrängt und so keinen Zugang mehr zu sich selbst hat, was dann zu Krankheiten und schweren Symptomen führen kann. Ihre These lautet, dass fast jede Erziehung verletzt und eine Macht-Ohnmachts-Dynamik verursacht, dem das Kind ausgeliefert ist. Um aber zu überleben in einem Überlebenskampf verzichtet es auf die Emotionen, die aus den Ohnmachtslagen herausführen könnten und so eine Selbstermächtigung möglich machen. Negative Emotionen sind also nicht nur schlecht, sie machen auf eine Mangelsituation aufmerksam. Hinter Depressionen können sich Angst, Wut, Trauer und Aggressionen verbergen, die man nicht gut finden soll, sondern die man sich ganz genau anschauen sollte. Ich bin mir einer Aggression bewusst und gehe ihr auf den Grund, warum ich sie in einem bestimmten Zusammenhang empfinde.
Nicht nur hochdifferenzierte Zusammenhänge und Korrelationen werden als komplex bezeichnet. Die Komplexität enthält auch Widersprüche. Die können ontologischer Natur oder sprachlicher Natur sein. Ein Beispiel für sprachliche Probleme ist der Begriff der Allmacht Gottes und der damit verbundenen Frage der Theodizee, wie ein allmächtiger Gott so viel Leid zulassen kann. Vordergründig handelt es sich um einen Widerspruch. Definiert man Allmacht aber als das Vermögen, Menschen die Wahl und die Freiheit zu lassen, auch das Schlechte zu tun, sind Allmacht Gottes und Leid kein Widerspruch mehr. Die Allmacht bezieht sich nicht auf ein Einmischen, sondern auf einem Zulassen. Ohne Einsicht, Nachdenken und dem Willen zur Vollkommenheit wird der Mensch das Falsche und Schädigende tun. Für die Entwicklung von Vollkommenheit brauche ich den absoluten Geist, der mein Denken von den Widersprüchen und unvereinbaren Dualismen befreit. Gott kann nur für sich werben, aber nichts erzwingen. Die Einsicht in seine Existenz ist auf Offenbarung angewiesen.
Ein wenig verwundert es, dass ausgerechnet in einer Zeit des Auftretens von globalen sozialen und ökologischen Krisen der Ruf nach mehr selbstbestimmten Lebens laut wird, das sich rechtlich über die Notwendigkeit eines sozialen und ökologischen Fortschritts stellt. Das Dilemma ist deutlich, da ein Staat immer mehr auf die Autopoiesis des Einzelnen angewiesen ist, da viele Vorgaben nicht mehr zu den Anforderungen des Wandels passen. Liberalismus ist nur denkbar, wenn Soziales und Ökologisches gesetzlich verankert werden und es hier nicht der Einzelne ist, der darüber entscheidet, ob er sozial oder ökologisch leben will. Der Liberalismus geht auf die Vertragstheorien von Thomas Hobbes, John Locke und Charles Montesquieu zurück sowie auf Impulse von Adam Smith und Immanuel Kant, der die Mündigkeit des Staatsbürgers in den Vordergrund stellte. Mündigkeit ist an optimale Bildung gebunden, die allerdings nicht dem Wettbewerb (Angst) unterliegen sollte. Thomas Hobbes kann nicht als Liberaler bezeichnet werden, da er den Naturzustand des Menschen als kriegerisch betrachtete und die Freiheit ihm doch eher suspekt war. John Locke widerspricht dem nicht wirklich, wenn er den Menschen im Naturzustand als frei und gleich ansah, was eine neutrale Auffassung ist. Tatsache ist, dass Hobbes den Absolutismus präferierte. Es ging aber eigentlich um die Rechtssicherheit durch vertragliche Übereinkunft (Staat) und um die Bedrohung des Friedens und der Freiheit bei ihrer Abwesenheit.
Der Begriff der Resilienz wird normalerweise mit Widerstandskraft gegen schädigende Einflüsse übersetzt. Sie ist die Kraft, die verhindert, dass sich ein Trauma entwickelt bzw. somatisiert. Zu den Somatisierungen gehören auch Bahnungen im Gehirn, die sehr stark determinieren. Jeder geschädigte und verletzte Mensch wird auf sich selbst zurückgeworfen und verliert damit die Freiheit zur Selbstdistanz und zur Distanz zum negativen Erlebnis. Resilienz ist eine zur Sprache gebrachte seelische Kompetenz, die aber Schwankungen unterworfen ist. Wer fassungslos wird und damit meistens auch sprachlos, der hat seine Resilienz verloren, kann sie sich aber durch Narrative wieder erarbeiten. Je weiter ich hier abstrahieren kann, um so mehr Resilienz gewinne ich zurück. Es geht bei der Resilienz vorwiegend um die Bewältigung und Verhinderung von mentalen Erkrankungen von Menschen, die eben kein dickes Fell besitzen. Anstatt aber von Vulnerabilität zu sprechen, die diskreditierend gemeint ist, sollte man von Sensibilität sprechen. Maike Schulte weist in ihrem Beitrag in Ohnmacht und Angst aushalten (Cornelia Richter Hrsg.) darauf hin, dass das Pathologische nicht immer in der krank gewordenen Person zu suchen ist:“Was ist eigentlich das Krankmachende unserer Verhältnisse, und zeigen nicht die , die Symptome ausprägen, eine recht gesunde Reaktion auf die ‚Pathologie der Realität‘? Weiterhin kommt sie zu dem Schluss: „Resilienz und Trauma sollten darum weniger antagonistisch als komplementär verstanden werden. “ Das Trauma symbolisiert die Abwesenheit, das Versagen von Resilienz gegenüber pathologischen Prozessen, die oft nicht in der eigenen Person selbst liegen.
Wie die Diffamierung von Menschen als sozial Schwache, so enthalten und generieren Begriffe ein zwanghaftes Weltbild, das eigentlich längst überholt ist. Dennoch sprechen wir von Leistung, Schuld (außerhalb des juristischen Kontextes und ausgenommen die tiefe Schuld der Deutschen gegenüber den Juden), Pflicht (extrinsische Motivation), institutionalisierter Bildung, die sich auf Zertifikate stützt, darwinistischer Unterscheidung von sozial Schwachen und sozial Starken, die sich am Materialismus orientiert, von Individualismus im Sinne von Egoismus, anstatt neutrale Begriffe zu verwenden wie Verantwortung, Berufung, Interesse, Produktivität und Fehlern. Fehler kann man auch gut korrigieren, um zu innerem Wachstum zu kommen. Es liegt dem Menschen offensichtlich im Blut, sich als besser zu betrachten und sich dadurch abzugrenzen bzw. andere auszugrenzen. Der Kriegszustand hat sich eigentlich nur verinnerlicht. Auch Freud sprach ja von einem Trieb zum Krieg. Wir moralisieren und bewerten lieber, als dass wir verstehen und befördern. Die Befürchtung, Menschen würden sich nicht mehr anstrengen, wenn man sie nicht antreibt und diffamiert, gehört in eine Zeit des generellen Pessimismus der Nachkriegszeit und der schwarzen Pädagogik.
Wer gerne Musik hört – insbesondere Jazz , der hat die Möglichkeit, belastende, eingefahrene Denkmuster aufzulösen. Mentale Erkrankungen beinhalten nicht nur negative Erinnerungen, sondern die Unfähigkeit, Verletzungen und Verluste zu überwinden oder abzuschwächen. Es ist unter Einfluss der Musik möglich, das Gehirn zu flexibilisieren für Erneuerungen, für den Wandel. Gewohnheiten schwächen die Neuroplastizität des Gehirns, das immer wieder Traumata reproduziert und die Kreativität beträchtlich einschränkt. Man kann sich auch negative Gedanken verbieten wie im Raja Yoga. Besser ist es jedoch, ich mache neue positive Erfahrungen, so dass die alten negativen ihre Bedeutung verlieren. Mentale Erkrankungen beruhen auf dem Verlust, Sinn und Fülle zu empfinden. Musik aktiviert das Großhirn und beruhigt das limbische System. Ängste treten in den Hintergrund. Die meisten Krankheiten sind eigentlich Angsterkrankungen, die das Gehirn dann falsch überwinden will. Verletzungen steigern die Angst erheblich, so dass das Gehirn mit Krankheitssymptomen reagiert. Es ist schwer, diesem Kreislauf zu entkommen, wenn man nicht wüsste, dass auch alles ganz anders gesehen werden kann auch durch Musik.
Ferdinand von Schirach beleuchtet das Thema Schuld als ehemaliger Strafverteidiger literarisch und will verdeutlichen, dass Straftaten auf einem Brechen des dünnes Eises beruhen. Er hat hier viele Nachfolger, die betonen, dass ein Verbrechen in jedem in uns angelegt sei als Mittel der Konfliktbewältigung und auch als Ausdruck zutiefst archaischer Motive, die den/die Geschwächte(n) und Geschädigte(n) weiter schädigen, anstatt zu helfen und zu schützen. Dieses brutale und teilweise bestialische Prinzip macht auch vor Bildungskreisen keinen Halt. Menschen in Umbruchphasen ihrer Ordnung sind meistens geschwächt. Schwäche allerdings schädigt niemanden, das tun nur Menschen, die ihre Macht missbrauchen, um andere schwerstens zu instrumentalisieren und zu unterwerfen. Dieser Destruktivitätstrieb wird nicht selten von Männern der gesamten Bevölkerung unterstellt. Da wird Schwäche als Angriffsmodalität uminterpretiert. Mal abgesehen davon, dass der Destruktivitätstrieb, der geschädigte und irritierte Menschen weiter schädigt, ein männliches Prinzip ist. Was Menschen aber hinsichtlich ihrer Empathiefähigkeit unterscheidet, muss näher ergründet werden. Was eine Gruppe von maskierten Männern in Volksfest (Ferdinand von Schirach) veranlasst, eine zu Boden gestürzte Frau, die sich auch noch an den Biergläsern geschnitten hat, massenhaft zu vergewaltigen, muss analysiert werden und darf nicht jedem Menschen als Potential zur Destruktivität unterstellt werden und schon gar nicht Frauen. Was aber macht den Unterschied aus, der Menschen hier eindeutig trennt. Bildung allein ist es nicht und auch nicht die Gnade Gottes. Es ist ein Wissen um die Welt und ein reines Herz, das liebt, auch wenn es nicht in derselben Weise geliebt wird. Und das ist die Frau.
Die Macht der Sprache zu entdecken liegt lange zurück. Damit verbunden war die sogenannte geistig-seelische Reifung und das ungetrübte und glückliche Bewusstsein, dass Probleme lösbar sind. Wer gerne liest und sich von der Ausdruckssprache faszinieren lässt, der redet auch viel. Man liebt den Dialog und denkt, dass alle so denken und danach handeln. Die Sprache ist es auch, die zu einem höheren Bewusstsein führt. Diese Gewissheit ermutigt, auch in Differenzen eine Haltung zu artikulieren. Hier müssen wir nicht verschreckt auseinander laufen, sondern sind herausgefordert, in den Fluss des Sagens zu kommen. Ich teile mich mit, damit der andere versteht, worum es mir geht und weshalb ich ihn erwählt hatte, sich auf sprachliches Neuland zu begeben. Konfuzius meint, dass die einen auf den Wind der Neuerungen mit dem Bau einer Mauer beantworten und andere Windmühlen bauen. Der erzkonservative Fundamentalist hat wenig Verständnis für das Anliegen, den Einzelfall zu benennen und zu besprechen und versteckt sich hinter Konventionen. Jede sprachliche Schöpfung kann Anlass zu solchen Erneuerungen sein, weil sie den Handlungsspielraum erweitert. Lesen, sprechen und schreiben sind daher elementare Tätigkeiten, die auch einen existenziellen Status haben. Vermutlich weiß das jeder, aber diese Fähigkeiten werden immer wieder sabotiert, was den Fortschritt im Miteinander sehr behindert. Wer geistig in Bewegung ist, der verweigert nicht die Sprache. Das tun nur die, deren Anliegen nicht rein sind; sie produzieren Sackgassen und können zum Verlust der Sprachfähigkeit bei denen bewirken, die sich frei verständigen und vor allem in Kontakt bleiben wollen.
Im Rahmen der Gesundheitsphilosophie spielt die Resonanz ein zentrale Rolle. Psychische Erkrankungen beruhen nicht selten auf einem Verlust der Resonanzfähigkeit zwischen Menschen. Dieser Verlust kann zu schweren Störungen führen, die, wenn man die Ursachen kennt, aber auch wieder neue Orientierung möglich macht. Hintergrund der Resonanz sind positive verbindende Energien, die befreien, inspirieren und aktivieren. Wer aus der Resonanz herausfällt, befindet sich nicht selten im Irrtum. Diese Verirrung neigt zu einem Hineinsteigern in Polaritäten, denen nichts entspricht. So verliert man die Stimmigkeit, ja sogar die eigene Wahrhaftigkeit und gerät in ein Fahrwasser des Energieentzugs. Gegensätze ziehen sich auch nur bedingt an. Eigentlich sucht man das Gleiche und Ähnliche, weil man sich nicht ständig darüber verständigen will und muss, was nun eigentlich Sache ist. Resonanz ist ein Zeichen von Gesundheit und von Menschenfreundlichkeit, die für die Weiterentwicklung gegen Stagnation gebraucht wird. Wo eine Resonanz ganz zur Polarität entartet ist, da treten nicht selten seelische Schmerzen auf, die belasten, behindern und letztlich krank machen.